Nicht für die » Schule « , sondern für das Leben lernen ________________________________________________________________________________________ Didaktisches Konzept, Reflexion und empirische Evaluation von zwei unterschiedlichen Lernszenarien mit integrierten ePortfolios Petra Muckel, Stefanie Brunner, Birte Heidkamp Universität Oldenburg, Präsidium, Stabsstelle Studium und Lehre, Ammerländer Heerstr. 114–118, 26111 Oldenburg. E-Mail: p.muckel| stefanie.brunner| birte.heid-kamp@uni-oldenburg.de Wir haben WordPress-basierte ePortfolios in zwei Modulen unterschiedlicher Stu-diengänge eingesetzt und wissenschaftlich begleitet. Einzelne Elemente des ePortfo-lios, das lernprozess-begleitende, reflektierende und präsentierende Funktionen un-ter einem Dach vereint, wurden im Verlauf von Lehrveranstaltungen durch ver-schiedene Dozierende angeleitet und von den Studierenden als Autor/innen ihrer je individuellen ePortfolios angefertigt sowie als Webseiten ausgearbeitet. Die zwei Lernszenarien werden im Kontext der sozial-konstruktionistischen Lerntheorie be-schrieben und auf der Grundlage einer Evaluation durch Studierende und Lehrende in ihren Lernmöglichkeiten und Anwendungsschwierigkeiten eingeschätzt. In der Reflexion unserer Erfahrungen wird eine Frage im Mittelpunkt stehen: Wie ist eine der Grundideen der Portfolio-Arbeit (nicht für die » Schule « , sondern für das Leben zu lernen) mit dem Alltag an deutschen Universitäten, der u. a. durch eine Orientie-rung an Noten- und Kreditpunkten sowie einem immer schnelleren Studienab-schluss bestimmt scheint, vereinbar? Die Reflexion unserer Erfahrungen sowie die Ergebnisse der Evaluation werden abschließend im Hinblick auf eine Implementie-rungsstrategie diskutiert.Die Grundidee der konstruktionistischen Lerntheorie (Papert, 1999; Harel & Pa-pert, 1991) liegt in einer Parallelisierung der Aktivität beim Aufbau eines Produktes einerseits und dem Aufbau von Wissensstrukturen andererseits: Das Konstruieren von Objekten im weitesten Sinne bietet vielfältige Möglichkeiten, Dinge, Prozesse, Zusammenhänge zu begreifen und sie immer tiefer zu verstehen. Wissen wird nicht einfach (auf-)gesammelt oder vermittelt, sondern durch die Lernenden selbst aktiv aufgebaut und konstruiert. Insbesondere das Herstellen und aktive Machen von so-