Clicker und Peer Instruction – Quizshow oder effektive Lehre?Anika Fricke Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften, Zentrum für erfolgreiches Lehren und Lernen, Salzdahlumer Straße 46/48, 38302 Wolfenbüttel. E-Mail: anika.fricke@ostfalia.de Clicker sind kleine Handapparate, mit denen sich die Studierenden aktiv an Lehr-veranstaltungen beteiligen können. Clicker sind auch unter den Namen Classroom Response Systems oder Voting Maschines bekannt. Studierende können mit Hilfe dieser kleinen Handapparate eine an sie gestellte Frage anonym beantworten. Dies birgt den Vorteil, dass die Hemmungen der Studierenden, sich in die Lehrveranstal-tung aktiv einzubringen, sinken. Dabei unterscheidet sich die Technik nicht von der, die in Quizshows im Fernsehen eingesetzt wird (z. B. bei » Wer wird Mil-lionär « ). Der Einsatz von Clickern in Lehrveranstaltungen führt jedoch nur dann zu einem größeren Lernerfolg, wenn diese zusammen mit einem geeigneten, didakti-schen Modell kombiniert werden.Ein Modell, das sich weltweit bereits bewährt hat, ist die sogenannte Peer In-struction. Ursprünglich stammt das Prinzip aus der Hochschuldidaktik der Physik, wo es entwickelt wurde, um das Konzeptverständnis der Studierenden zu verbes-sern. Die hochschulfachdidaktische Forschung hat in den vergangenen Jahrzehnten u. a. in der Physik aufgedeckt, dass sehr viele Studierende grundlegende fachliche Konzepte auch nach » erfolgreichem Bestehen « einer Fachprüfung nicht verstanden haben (vgl. Redish, 2003). Häufig sind solche Konzepte auch tatsächlich schwer zu verstehen, was u. a. auch an den langen Zeitspannen liegt, die die Wissenschaft be-nötigt hat, um solche Konzepte zu entwickeln. Für Lehrende, die sich als Experten über Jahre mit solchen Konzepten befasst haben, sind sie dagegen trivial. Sie verste-hen nicht mehr, was an den Konzepten schwierig ist. In gewissem Sinne sind Exper-ten aufgrund ihrer Expertise gegenüber Personen, die ein wissenschaftliches Kon-zept gerade erst verstanden haben, im Nachteil. Denn letztere sind sich der Schwie-rigkeiten häufig viel mehr bewusst und können die Konzepte daher auch besser er-klären. An diesem Punkt setzt das Konzept von Peer Instruction an: Studierende erklären sich die Konzepte gegenseitig. Dabei besteht der Mehrwert der Herausfor-derung nicht nur im Erklären und Verstehen, sondern auch in der Kommunikation und Argumentation.Beim Einsatz von Clickern in Kombination mit Peer Instruction hat sich die fol-gende Sequenz etabliert: Eine Clicker-Frage wird gestellt. Die Studierenden werden