Ansätze zu Online-Videoannotationen in der Hochschullehre 37 zer/Innen wie verhalten und welche Räume unter welchen Voraussetzungen als äs-thetisch und nutzungsrelevant wahrgenommen werden.2. Rundganginterview Methode: Das Rundganginterview ist ein Erhebungselement aus dem Methodenka-non der Post-Occupancy-Evaluation (POE). Die Bewertung erfolgt dabei in der Re-gel nach Ingebrauchnahme eines Settings durch dessen Nutzer/-innen und unter Verwendung möglichst systematischer Methoden. Personengruppen mit jeweils ähnlichen Interessen sollen bei einem Setting/Interview-Rundgang spezielle Fragen zu konkreten Erfahrungen mit diesem Setting (hier ihr Nutzungsverhalten im Raum) beantworten; die Nutzer/innen werden damit zu Alltagsexpert(inn)en. Der partizipative Charakter ist damit methodenimmanent.Umsetzung: Das Rundganginterview (die Studierenden interviewen ein oder zwei Jugendliche und » durchstreifen « den jeweiligen Ort) wurde durch ein Dreh-buch vorbereitet und von dritten Personen gefilmt, wobei die Kamera die Jugend-lichen dabei filmt, wie sie ihren Nutzungsraum erklären und ihr Verhalten, ihre Präferenzen für eine Raumnutzung oder -meidung erläutern. Das Video selbst fasst sowohl die Personen als auch die Orte, die mündlich erläutert werden. Lernerfolg war hierbei, dass die Studierenden einen tieferen Einblick in die Gedanken der Ju-gendlichen erhielten, wobei die Ergebnisse nur immer für wenige bzw. genau nur diese Interviewten gelten. Die Kommentierung von anderen sollte dann den Ab-gleich zwischen den wenigen Meinungen der Interviewten und anderen Jugendli-chen leisten. Die Filme sollten der Kommentierung durch andere Jugendliche die-nen, um die Verhaltensweisen zu reflektieren und Übereinstimmungen festzustel-len, die an Orten im Stadtgebiet ähnlich sind oder wo bestimmte Raumtypen oder Infrastruktur relevant für das Nutzungsverhalten anderer sind (dieser Prozess wur-de nicht mehr angestoßen). Der größte Nutzen liegt jedoch darin, die gezeigten Räume und die dazu mündlichen Aussagen der Interviewten mit Sichtweisen ande-rer Nutzer/innen zu vergleichen, um Räume in Planungsprozessen abgleichen zu können und bestimmte Raumtypen im Stadtgebiet frühzeitig zu planen und zu bauen. In diesem Fall liegt der Mehrwert von edubreak ® CAMPUS in der Verschnei-dung der zu sehenden Objekte und Orte mit den mündlichen Kommentaren vieler möglicher Nutzer/innen.3. Zusammenfassende Ergebnisdarstellung Die Nutzung von gefilmten Szenen für Planungs-, Beobachtungs- oder auch Prü-fungsprozesse wurden von allen Studierenden und Lehrenden gerade im Hinblick auf die soziale Interaktion als Gewinn beurteilt. Mit Blick auf die Seminarziele wur-den die drei empirischen Methoden besser verinnerlicht und die Auseinanderset-zung mit den Orten durch die Kommentierung befördert. Ein tieferer Einstieg in