Ansätze zu Online-Videoannotationen in der Hochschullehre Ralf Steffen, Marc Krüger, Frank Vohle Universität Hannover, Zentrale Einrichtung Lehre, Abt. 3: Weiterbildung, eLear-ning Service Abteilung (elsa), Schloßwender Str. 5, 30159 Hannover. E-Mail: steffen| krueger@elsa.uni-hannover.de Ghostthinker GmbH, Am Loisachbogen 7a, 82515 Wolfratshausen. E-Mail: frank. vohle@ghostthinker.de Videos haben seit jeher eine große Bedeutung für die Hochschullehre (Zorn, Auwär-ter, Krüger & Seehagen-Marx, 2011). Komplexe naturwissenschaftliche Experimente (z. B. Hypraleitung) und naturwissenschaftliche Beobachtungen (z. B. Vulkanaus-bruch) können ebenso in der Lehrveranstaltung gezeigt werden wie soziale Interak-tion in den unterschiedlichsten Lebenswelten (z. B. Unterrichtssituationen, thera-peutische Sitzungen oder Streitgespräche). Mit Videos kann » die reale Welt « in den Vorlesungs- oder Seminarraum geholt werden, um sie zu diskutieren oder um theo-retisches Wissen am Gegenstand des Videos zu prüfen. Wirft man einen kritischen Blick auf die Eigenschaften des Videos als Medium, fällt im Vergleich zu gedruck-tem Text oder Abbildungen auf, dass es relativ umständlich mit eigenen Notizen – so genannten Annotationen – versehen werden kann. Während das Medium Papier es erlaubt mit Textmarkern Abschnitte hervorzuheben, Fragezeichen an bestimmte Abschnitte zu notieren, Querverweise durch Pfeile oder Seitenangaben vorzuneh-men, ist das Video diesbezüglich nahezu unzugänglich. Gerade diese Handlungen sind jedoch auch für eine intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Video elementar. Durch Annotationen wird auf bestimmte Inhalte fokussiert, werden Ver-knüpfungen hergestellt oder auch Abschnitte als unwichtig deklariert. Annotatio-nen bilden Reflexions- und Diskussionsanker und geben – bezogen auf eine Aus-gangsfragestellung – den Lernenden eine (erste) Quintessenz des Inhaltes. Das Feh-len entsprechender Möglichkeiten im Umgang mit Videos im Lehr-/Lernprozess ist folglich hinderlich für eine intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit den imma-nenten Lerninhalten.Es ist somit selbstredend, dass die alleinige Rezeption von Videos nicht alle didak-tischen Potenziale ausschöpft (Petko & Reusser, 2005). Neben der notwendigen Re-zeption sollten Videos auch aktiv-produktiv bearbeitet, z. B. annotiert, werden kön-nen. Darüber hinaus wäre es ideal, wenn diese Annotationen geteilt werden könnten um einen Dialog darüber zwischen Peers zu unterstützen. Hierdurch könnten neue