4 Olaf Zawacki-Richter und Fraunhofer-Instituten berufsbegleitende, international wettbewerbsfähige, wis-senschafts- und forschungsnahe Masterstudiengänge und Zertifikatsprogramme entwickelt, die an der Schnittstelle von Hochschulen, Forschungsinstituten und Un-ternehmen einen direkten Wissenschaftstransfer zum Ziel haben und dem Fachkräf-temangel insbesondere in den MINT-Fächern entgegenwirken sollen (Leszczensky et al. 2009). Die Konzepte der zu entwickelnden Studienangebote wenden sich an nicht-traditionelle Zielgruppen (vgl. Teichler & Wolter, 2004): Führungsnachwuchs- und Fachkräfte, die berufsbegleitend studieren möchten, Fachkräfte mit Familien-pflichten, Berufsrückkehrer/innen oder Bachelorabsolventen/innen, die nach erster beruflicher Erfahrung einen Masterabschluss anstreben.Die Entwicklung erfolgreicher berufsbegleitender Studienangebote erfordert eine Vielzahl komplexer Konzeptions- und Implementierungsschritte, die sich er-heblich von der Gestaltung grundständiger Studiengänge unterscheiden bzw. über diese hinausgehen (Knust & Hanft, 2007). Sie müssen durch eine möglichst zeit- und ortsunabhängige Gestaltung des Lernprozesses sowie durch die Verwendung kollaborativer E- und Mobile-Learning-Technologien auf die Lernbedingungen Be-rufstätiger ausgerichtet werden (Zawacki-Richter, 2011).3. Mediennutzung nicht-traditioneller Studierender Im Rahmen des Teilprojektes Instructional Design und Bildungstechnologien in MINT.online wurde im Frühjahr 2012 eine Befragung zum Mediennutzungsverhal-ten im Studium durchgeführt, um insbesondere Erkenntnisse über die Bedürfnisse und die Mediennutzungsgewohnheiten von nicht-traditionellen Studierenden zu gewinnen.An der Befragung haben sich 2.339 Studierende beteiligt. Der Fragebogen wurde entlang der Dimensionen des Modells zur Mediennutzung von Johnsson-Smaragdi (1994) und Bonfadelli (1993) operationalisiert: Umwelt (Medien- und Lernumwelt), Sozialisation (Bildungs- und medienrelevante soziodemographische Dimensionen), Verhalten (Mediennutzungs- und Lernverhalten) und Persönlichkeit (Bildungs- und medienrelevante Dispositionen). Die Medien und Tools (N = 49) wurden nach der Typologie von Grosch und Gidion (2011) in gedruckte und digitale Textmedien, all-gemeine Web-Tools und Services und E-Learning Tools und Services differenziert.Von den 2.339 Studierenden sind 789 (34 %) nicht-traditionelle Studierende (NTS), d. h. Personen, die in einem Fern- oder Online-Studium eingeschrieben sind, in Teilzeit studieren, mehr als 19 Stunden pro Woche berufstätig sind oder älter als 30 Jahre alt sind. War mindestens eines dieser NTS-Kriterien erfüllt, wurden die Studierenden als nicht-traditionelle Studierende klassifiziert.Das Durchschnittsalter liegt bei 25 Jahren (N = 2310) mit einer Standardabwei-chung von sieben Jahren, wobei die NTS im Mittel mit 30 Jahren signifikant älter sind als die traditionellen Studierenden (22 Jahre), t = -30.95, df = 2308, p < .001. Die traditionellen Studierenden sind zu 100 % (N = 1524) jünger als 30 Jahre, während