Abb. 8.14: Gesamtüberblick eines Gabber-Tracks in der Spektrogramm-Darstellung.

Für einen Gabba-Track typisch erscheint die formale Anlage des Musikbeispiels: Der Kurztrack steigert sich durch einfache Klangverdichtungen wie der verstärkt extreme Einsatz der Effekte (insbesondere des Verzerrers). Auch die Heftigkeit diverser Elemente wie das bis zur Unkenntlichkeit verzerrte Männervokalsample oder die spitze Wheep-Sirene enstpricht der typischen harten Gabba-Atmosphäre. Die wichtigste Regel bestätigt der Track: extrem, laut und durchdringend (hart) muss es sein.

8.5.2.  Bassdrum-Typen: Trocken, fett oder verzerrt

Wie schon aus den vorangegangenen Kapiteln hervorgeht, spielt die Bassdrum keine geringfügige Rolle. Obwohl die bassigen Drums der Beispieltracks aus dem selben Gerät stammen, klingen sie sehr unterschiedlich. Dies hat zu der Frage veranlasst, wo genau der wesentliche Klang-Unterschied liegen könnte. Die Antwort ist einfach, denn frei nach dem Prinzip: What You Hear Is What You Get wird deutlich, dass die Frequenzspektren der einzelnen Bassdrums verschieden sind. Im Folgenden werden drei Bassdrums vergleichend dargestellt: die extrem verzerrte im Gabba, die kickende und die klingende im Detroit-Techno-Track. Dargestellt werden jeweils Hüllkurve, Spektrogramm und das Spektrum in bestimmten Zeitintervallen. Besonders die beiden letzten Abbildungsformen lassen erkennen, dass sich die Frequenzspektren der einzelnen Bassdrums deutlich voneinander abheben. Bereits die Hüllkurven-Darstellungen verdeutlichen, wie unterschiedlich verschiedene Bassdrum-Typen schwingen (Abbildung 8.15 a–d).