- 148 -Volkwein, Barbara: What´s Techno 
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stützt es sich auf das Wechselspiel von ausufernder, sich ständig verändernder Acid-Line und kernig-trocken konzipierter Rhythmussektion. Dabei enthält es alle wesentlichen Elemente, die einen Acidtrack charakterisieren:

Im Tempo liegt der Track bei 132 bpm. Rhythmisch liegt ihm ein viertaktiges Schema mit der strikt geführten Bassdrum im sogenannten Four-to-the-floor-Beat zugrunde. Größtenteils markieren die Claps die zweite und vierte Zählzeit und die HiHats die 8tel oder 16tel auf den Afterbeats. Die knorrige Bassline unterstützt den straighten, direkten Charakter der Grundrhythmussektion. Kontrastierend, d.h. nie dem geraden Rhythmus entsprechend, kommt eine ständig modifizierte, cut-off gefilterte Bassline.

Folgende Grundelemente bauen den Track auf:

  1. Eine durchdringende, sich immer wiederholende Basslinie, die ebenso gut eine Acidline abgeben würde, wenn sie nicht im Bassbereich läge, denn sie ist ansatzweise moduliert.
  2. Hallige Bassdrum (BD).
  3. Claps meistens auf der zweiten und vierten Hauptzählzeit.
  4. Versetzte Snaredrum.
  5. HiHats meistens auf dem Afterbeat.
  6. Frequenzmodulierte, sich permanent verändernde Acidline aus dem Roland TB 303 BassLine-Generator. Sie scheint aus zwei Komponenten konstruiert: einem durch das geöffnete Cut-Off-Filter erzeugten spitzen Ton und einem durch das geschlossene Cut-Off-Filter bedingten dumpfen Ton. Zusammen ergeben sie eine Acidline, deren Frequenzen35
    35 Die Frequenzangaben sind ungefähre Angaben, die wegen der ständigen Modulationen dauernd schwanken. Es geht hierbei lediglich um Orientierungswerte.
    2057 Hz (c7), 313 Hz (dis4) und 178 Hz (f3) am Intensivsten wahr genommen werden. Im frequenten Bassbereich ist die stärkste Intensität bei etwa 134 Hz.36
    36 Weitere Details siehe im folgenden Unterkapitel zur Acidline.

Die Rhythmussektion stammt komplett aus dem Roland TR 808-Synthesizer und ist bis auf die Bassdrum recht trocken angelegt (kaum Raumeffekte).

Die Acidline selbst ist gekennzeichnet durch Auf- und Abschwellen zumeist hoher Frequenzgänge. Wahrgenommen wird ein sogenanntes ›Blubbern‹ für tiefere Frequenzen und ›Zwitschern‹ für höhere Frequenzen. Dies wird erreicht durch fließende Frequenzmodulation, d.h. durch Öffnen und Schließen des Cut-Off-Filters. Frequenzbereiche erscheinen lauter und durchdringender durch das sich öffnende Filter und entsprechend leiser und dumpfer bei geschlossenem Filter.

Eine Noten-Transkription der wesentlichen im Track existierenden Elemente37

37 Auf eine notierte Darstellung der Acidline wird wegen der fließenden Frequenzmodulationen verzichtet. Die Spektraldarstellungen im anschließenden Unterkapitel zur Acidline geben Aufschluss über den wesentlichen Aufbau des sogenannten Acidsounds.
zeigt Abbildung 8.3.

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