- 124 -Sonntag, Brunhilde (Hrsg.): Adorno in seinen musikalischen Schriften 
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Im dritten Stück - "Farben" - handelt es sich um fünftönige Akkorde, die mit verschiedenen Klangfarben in der Instrumentierung in zusammengefaßten Abschnitten und in verschiedenen Taktzahlen kombiniert werden (Vergl. vorhergehende Seite). Das vierte Stück, als "Peripatie" bezeichnet, weist eine dreiteilige Symmetrie in der Aneinanderreihung verschiedener Motive auf, die in der "Reprise" rückläufig und daher ohne genaue Wiederholung gespielt werden.


All dies fehlt bei Adorno. Eine Andeutung für Bergs ausführliche und ergebnisreiche Studie wird jedoch von Berg in Adornos Aufsatz angezeichnet. Folgende Sätze werden unter- und angestrichen: "Das zweite Stück ... dem langsamen Teil der Kammersymphonie verwandt (Hier am Rande notiert: A B C D A (Coda)), zeigt noch deutlich gesonderte Melodiekomplexe, hat zwei Hauptthemen und hängt ersichtlich mit der dreiteiligen Liedform zusammen. Das dritte, mehr noch das vierte Stück arbeitet zwar mit Grundgestalten. ...dort ein impressionistisches Stimmungsstück - Schönbergs Letztes - von äußerster Sensibilität; hier als Peripatie des Zyklus ... Bleiben das erste (Unterstreichung von Berg) und das sehr polyphone (Unterstreichung von Berg) fünfte Stück."


Als letzte, abschließende Erläuterung die Zwölftontechnik. Berg hat den betreffenden Absatz auf Seite 41 mit einer eckigen Klammer in Bleistift angezeichnet. Mit rot dreimal angezeichnet ist die Stelle: - "... sondern daß er auch bereits (d.h. in den Orchesterstücken op. 16) mit Reihen operierte; jedenfalls in dem Sinn, daß die beiden melodischen Grundgestalten, zusammengefaßt, sich zu einer Sechstonreihe ergänzen, die die harmonische Regel des Ganzen ist." Ein genaues Beispiel fehlt bei Adorno. Jedoch Berg notiert die Tonreihe zum dritten Stück der Orchesterstücke und erklärt ihren Ursprung durch den Begriff der "Grundgestalt" (Vergl. nächste Seite).


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