9. Die statistischen Auswertungsverfahren
9.1. Hypothesen 1, 2 und 3
Mit einer Varianzanalyse für abhängige Stichproben wurden die EMG-Werte im
Entspannungszustand mit der elektrischen Muskelaktivität beim Hören von Musik, bei der
Klangvorstellung des Gehörten, bei der Klangvorstellung eines Ohrwurms und bei der
Klangvorstellung nach Noten verglichen (Hypothese 1). Außerdem wurden die EMG-Werte
bei musikalischer Wahrnehmung und bei Klangvorstellung auf Unterschiede getestet
(Hypothese 2). Zudem konnte überprüft werden, ob sich die EMG-Werte bei der
Klangvorstellung der zuvor gehörten Musikbeispiele (akustische Präsentation) von
denen bei der Klangvorstellung nach Noten (visuelle Präsentation) unterscheiden
(Hypothese 3).
In einer Nebenanalyse wurde mit Hilfe univariater Varianzanalysen untersucht, ob sich die
8 musikalischen Laien hinsichtlich der Hypothesen 1 und 2 signifikant von einer
Zufallsstichprobe von zwölf Musikern unterscheiden.
9.2. Hypothesen 4 und 5
Zur Beantwortung der Hypothesen 4 (Abhängigkeit der EMG-Werte von Vertrautheit und
Komplexität der Hör- und Vorstellungsinhalte) und 5 (Veränderung der EMG-Werte im
Zeitverlauf) kamen mehrere statistische Auswertungsverfahren zum Einsatz. Die drei
Untersuchungsbereiche (Hören und Vorstellen von Musik, Erinnern einer vertrauten
Melodie und Klangvorstellung nach Noten) konnten aufgrund unterschiedlicher
Vorstellungsinhalte und Versuchsdesigns nicht einem einzigen Auswertungsverfahren
unterzogen werden:
9.2.1. Hören und Vorstellen von Musik
Es sollte die Frage geklärt werden, ob im Laufe der Zeit signifikante Änderungen der
EMG-Werte in Abhängigkeit der Aufgabenstellung, sowie der Vertrautheit und Komplexität
der Musikbeispiele auftreten. Insgesamt lagen hier also vier zweifach gestufte Faktoren
vor:
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Faktor 1:
- Zeitpunkt (Messzeitpunkt 1 vs. 2)
-
Faktor 2:
- Aufgabe (Musikhören vs. Klangvorstellung des Gehörten)
-
Faktor 3:
- Vertrautheit (Vertraute vs. unvertraute Musikstücke)
-
Faktor 4:
- Komplexität (Einstimmige vs. mehrstimmige Musikstücke)
Es wurde eine univariate Varianzanalyse mit Messwiederholung gerechnet. Als
abhängige Variablen dienten die mittels Elektromyographie erhobenen artefakt- und
baselinebereinigten Spannungswerte in µV.
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