Interpretation
Die indischen Untergruppen »Profis« und »Laien« erweisen sich auch im Erleben
dieses rāga, mit einer Ausnahme, als äußerst homogen. Während die »Profis«
das Exzerpt als »männlich« bezeichneten, empfanden es die Laien als eher
»weiblich«.
Beim Vergleich der deutschen und der indischen Testgruppe wurde Puriya Danashri
insgesamt siebenmal signifikant bewertet. Alle Beurteilungen dieser Adjektivpaare zeigen
die gleiche Tendenz. Von beiden Gruppen wurde das Exzerpt eindeutig als »schwer«
empfunden. Die deutschen Probanden bezeichneten Puriya Danashri, stärker als ihre
indischen Kollegen, als »ungewöhnlich«.
Der in Kapitel 3.3 als müde, dunkel, abendlich, schwer, tief und würdevoll
beschriebene Charakter dieses rāga, wurde abermals v.a. von den indischen
Teilnehmern bestätigt. »Tiefgründig«, »matt«, »wolkig« und »abendlich« sind die von
dieser Gruppe deutlich bewerteten Adjektive, wozu die deutsche Gruppe in keinem
Widerspruch steht. Ob die ebenfalls signifikante Wertung von »zusammenziehend« in
Einklang oder in Opposition zum Charakter steht, ist anhand des Profils nicht zu
interpretieren. Festzustellen ist lediglich, dass dies den Beurteilungen der leichteren rāga-s Kāfi-Holi und Mishra-Mānd gegenübersteht.
Das Profil von Puriya Danashri fällt in dieser Studie deutlicher aus als in den
Referenzstudien. Signifikante Widersprüche sind im Vergleich nicht zu verzeichnen. Die
stärksten Übereinstimmungen bestehen in den Bewertungen des Exzerpts als »matt«
und »wolkig«.
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