- 271 -Müßgens, Bernhard / Gieseking, Martin / Kautny, Oliver (Hrsg.): Musik im Spektrum von Kultur und Gesellschaft 
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(s. Beispiel 6; hier T. 3ff.). Die entscheidende Änderung besteht darin, daß Schnittke nun Chromatik in Diatonik verwandelt. Damit aktiviert er die alte Idee des Per aspera ad astra, die hier durch das Verklingen, gleichsam Entschweben zusätzlich Verklärung mit einschließt. Eine ähnliche Finallösung fand Schnittke in seiner anderen großen Trauermusik, dem Klavierquintett (abgeschlossen 1976), das in der Orchesterfassung (abgeschlossen 1978) den Titel In Memoriam trägt und das dem Andenken an die Mutter des Komponisten gewidmet ist. Das zweite Streichquartett zeichnet sich vor anderen religiös inspirierten Werken aus durch die Konsequenz, mit der hier mit Zitaten gearbeitet wird. Die liturgischen Melodien sind nicht zufällig ausgewählt, wie es für die Hymnen noch zutreffen mag, sondern sie sind gezielt so eingesetzt, daß ein thematisch geschlossener Zyklus entsteht und daß sich aus ihren Texten eine einheitliche Aussage, nämlich der Glaube an ein ewiges Leben, ergibt. 


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