- 268 -Müßgens, Bernhard / Gieseking, Martin / Kautny, Oliver (Hrsg.): Musik im Spektrum von Kultur und Gesellschaft 
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Beispiel 12b: Uspenskij, Nr. 10 (Übertragung von N. Uspenskij)


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Beispiel 12c: Uspenskij, Nr. 34 (Übertragung von N. Uspenskij)

gleichsam individuellen Stimmen, überlagert. Der Schluß des Satzes, zugleich dynamischer Höhepunkt des ganzes Werks (T. 58–67, vgl. Beispiele 14a und 14b), läßt den Bezug zur Vorlage (hier Uspenskij Nr. 10) kaum noch erkennen. Schnittke löst die Melodie auf in wechselnd akkordischen und polymetrisch figurierten Satz, wobei sich die akkordischen Partien durch Doppelgriffe bis zur Zwölfstimmigkeit steigern und an Ende in engste Lage, im Cluster aus Mikrointervallen zusammensinken. – Dies sind die Chorwirkungen, von denen Schnittke sprach und die Cholopowa und Tschigarjowa in ihrer Untersuchung besonders herausstellen; und sie bemerken zu Recht:

»Der Schluß des Satzes zeigt einen bemerkenswerten emotional-klangfarblichen Fund: Durch das gleichzeitige Pizzicato- und Arco-Spiel bei asynchroner Rhythmik im Unisono (dazu mit Viertelton-Versetzung) wird jener Effekt eines ›naturalistischen‹ menschlichen Stöhnens, eines Weinens erreicht.«  (Cholopowa und Tschigrajowa, 187)

Das Finale fungiert als ein Postludium. Es ist weitgehend im Piano-Bereich gehalten; zu Beginn verlangt Schnittke vierfaches, am Ende sogar sechsfaches Piano. Neues Material gibt es nicht, der Satz beruht auf Reminiszenzen. Außer dem erwähnten Motto-Zitat (»bis in Ewigkeit«) kehrt auch der Hymnus wieder, der dem Rondo-Thema im zweiten Satz zugrunde liegt


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