Schlussbemerkungen
Zielsetzung dieser Arbeit war es, Beweggründe von Amateurmusikern zur Nutzung
computerbasierter Aufnahmetechnologien zu erkunden, herauszufinden, unter welchen
organisatorischen und künstlerischen Rahmenbedingungen der PC zum Einsatz kommt
sowie nach Variablen für die erfolgreiche (oder auch nicht erfolgreiche) Einbindung
des PC-gestützten Recordings in das musikalische Schaffen dieser Musiker zu
suchen.
Im Rahmen der Studie wurden Nutzungsvarianten gefunden, die genuin in der
Produktionsweise am PC begründet liegen, wie auch solche, die als Fortführung von
bereits mit analogem Aufnahmegerät etablierten Praktiken erkennbar sind. Es konnten
fünf Grundprofile von PC-Musikern erstellt werden, die unterschiedliche künstlerische
und organisatorische Anwendungszusammenhänge abdecken:
- Ambitionierte Elektroniker: Sie sind stilistisch vor allem im Bereich der
elektronisch produzierten Unterhaltungsmusik beheimatet. Der PC ist
zentrales Produktionsmedium und wird oft auch unter Nutzung komplexer
Software-Funktionen eingesetzt. Viele der Musiker sind in Projekten
engagiert, die die öffentliche Präsentation der am PC erstellten Musik zum
Ziel haben.
- Bastler: Produziert wird durchweg für den Eigengebrauch. Es überwiegt eine
Trial-and-Error-Methodik, die oftmals nicht über Spielereien mit den durch
die Software vorgegebenen Klangsegmenten hinaus geht, so dass ihre Musik
deutlich vom Charakter der jeweiligen Programme beeinflusst wird. Nur
wenige Aufnahmen erreichen ein Stadium, das als abgeschlossen bezeichnet
werden kann.
- Songwriter: Verhaftet im Rock oder Pop steht bei ihnen die Arbeit mit
»handgespielten« Instrumenten wie (E-)Gitarre oder Bass im Mittelpunkt.
Die Songwriter stehen in der Tradition des analogen Homerecordings. Der
PC ist in erster Linie Aufzeichnungsmedium. Mithilfe des Aufnahmesystems
werden die Strukturen und Arrangementvarianten neuer Songs vorab
hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit für den Bandkontext überprüft. Die am PC
entwickelten Arrangements gleichen Spielanweisungen, die statt in notierter
in akustischer Form vorgelegt werden.
- MIDI-File-Arrangeure: Sie modifizieren vorgegebene Arrangements, die
in Form partiturgleicher Steueranweisungen für digitale Klangerzeuger
vorliegen. MIDI-Dateien werden vorzugsweise eingesetzt, um im Live-Kontext
Instrumentalisten zu ersetzen, deren Parts dann vom Sequenzerprogramm
übernommen werden. MIDI-File-Arrangeure bilden insofern eine Ausnahme
unter den PC-Musikern, als ihr Schaffen erst einmal an fremdgefertigten,
voll ausgearbeiteten Strukturen ansetzt. Zielsetzung ist es dennoch, das
Vorgegebene
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