für Piano-
und Keyboardsounds genutzt. Auch hier wird das Arrangement schichtweise strukturiert.
Vor Beginn der Aufnahme ist jedoch im Allgemeinen schon ein Grundgerüst des Songs
vorhanden.
Der PC ist in dieser Kategorie vorrangig Aufnahmewerkzeug. Einflüsse der
computergestützten Arbeitsweise auf den Stil der realisierten Musik sind allenfalls
marginal. Mit Abstrichen im Bereich der Soundqualität könnte alles auch mit analogem
Equipment realisiert werden.
MIDI-File-Arrangeure
Die stilistische Bandbreite dieses Typus ist vorgegeben durch ihre Verwendung im
Live-Kontext. Sie liegt weitgehend im Bereich populärer Pop/Rock-Oldies und
Top-40-Hits.
Das Arbeiten unterscheidet sich grundlegend von dem der anderen Kategorien.
Kennzeichnend ist, dass Stücke nicht neu komponiert werden, sondern schon in fertiger
Form vorliegen. Die Aufgabe liegt darin, die vorgegebenen Arangements den
eigenen Vorstellungen entsprechend zu modifizieren. Darüber hinaus werden
solche Stimmen gelöscht, die beim Auftritt durch Sänger oder Instrumentalisten
live beigesteuert werden. Auch hier wird mitunter experimentell gearbeitet.
Michael K. beispielsweise vergleicht sein Vorgehen mit dem Jammen in einer
Band. Allerdings wird der Charakter des Arrangements nur selten grundlegend
verändert.
Der PC ist in dieser Gruppe reines Arbeitswerkzeug. PC-Nutzung wäre nicht
unbedingt erforderlich, da MIDI-File-Programmierung auch an geeigneten
Hardware-Sequenzern oder Keyboards vorgenommen werden kann. Der Rechner wird
jedoch wegen seiner komfortableren Darstellungs- und Bearbeitungsfunktionen
geschätzt.
Hörspielproduzenten/Collagisten
Bei den ›Hörspielproduzenten/Collagisten‹ ist die musikalische Arbeit in
Zusammenhänge eingebettet, in denen die Musik nicht per se im Vordergrund steht.
Vielmehr dient Musik der Untermalung szenischer Abläufe und ist diesen sowohl
stilistisch als auch dramaturgisch untergeordnet.
Ähnlich den ›Songwritern‹ greifen ›Hörspielproduzenten/Collagisten‹ auf Praktiken
zurück, die nicht computerspezifisch sondern schon bei analogen Aufnahmeverfahren zu
finden sind. Hierbei stehen insbesondere Schneidetechniken im Mittelpunkt. Die digitale
Technologie hilft jedoch, Aufnahme- und Nachbearbeitungsvorgänge zu vereinfachen und
bessere Klangstandards zu erreichen.
Bezeichnend ist, dass nichts auf einen Zusammenhang zwischen musikalischer
Ausbildung und der Zugehörigkeit zu einer Kategorie hinweist. So finden sich
beispielsweise unter den Bastlern komplette Autodidakten ebenso wieder wie Musiker
mit langjährigem Unterricht. Auch bezüglich soziodemographischer Aspekte wie Alter,
Berufsausbildung, Lebenswelt etc. zeigen sich zwischen den einzelnen Gruppen keine
signifikanten Abweichungen.
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