- 151 -Menzel, Karl H.: PC-Musiker 
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für Piano- und Keyboardsounds genutzt. Auch hier wird das Arrangement schichtweise strukturiert. Vor Beginn der Aufnahme ist jedoch im Allgemeinen schon ein Grundgerüst des Songs vorhanden.

Der PC ist in dieser Kategorie vorrangig Aufnahmewerkzeug. Einflüsse der computergestützten Arbeitsweise auf den Stil der realisierten Musik sind allenfalls marginal. Mit Abstrichen im Bereich der Soundqualität könnte alles auch mit analogem Equipment realisiert werden.

MIDI-File-Arrangeure Die stilistische Bandbreite dieses Typus ist vorgegeben durch ihre Verwendung im Live-Kontext. Sie liegt weitgehend im Bereich populärer Pop/Rock-Oldies und Top-40-Hits.

Das Arbeiten unterscheidet sich grundlegend von dem der anderen Kategorien. Kennzeichnend ist, dass Stücke nicht neu komponiert werden, sondern schon in fertiger Form vorliegen. Die Aufgabe liegt darin, die vorgegebenen Arangements den eigenen Vorstellungen entsprechend zu modifizieren. Darüber hinaus werden solche Stimmen gelöscht, die beim Auftritt durch Sänger oder Instrumentalisten live beigesteuert werden. Auch hier wird mitunter experimentell gearbeitet. Michael K. beispielsweise vergleicht sein Vorgehen mit dem Jammen in einer Band. Allerdings wird der Charakter des Arrangements nur selten grundlegend verändert.

Der PC ist in dieser Gruppe reines Arbeitswerkzeug. PC-Nutzung wäre nicht unbedingt erforderlich, da MIDI-File-Programmierung auch an geeigneten Hardware-Sequenzern oder Keyboards vorgenommen werden kann. Der Rechner wird jedoch wegen seiner komfortableren Darstellungs- und Bearbeitungsfunktionen geschätzt.

Hörspielproduzenten/Collagisten Bei den ›Hörspielproduzenten/Collagisten‹ ist die musikalische Arbeit in Zusammenhänge eingebettet, in denen die Musik nicht per se im Vordergrund steht. Vielmehr dient Musik der Untermalung szenischer Abläufe und ist diesen sowohl stilistisch als auch dramaturgisch untergeordnet.

Ähnlich den ›Songwritern‹ greifen ›Hörspielproduzenten/Collagisten‹ auf Praktiken zurück, die nicht computerspezifisch sondern schon bei analogen Aufnahmeverfahren zu finden sind. Hierbei stehen insbesondere Schneidetechniken im Mittelpunkt. Die digitale Technologie hilft jedoch, Aufnahme- und Nachbearbeitungsvorgänge zu vereinfachen und bessere Klangstandards zu erreichen.

Bezeichnend ist, dass nichts auf einen Zusammenhang zwischen musikalischer Ausbildung und der Zugehörigkeit zu einer Kategorie hinweist. So finden sich beispielsweise unter den Bastlern komplette Autodidakten ebenso wieder wie Musiker mit langjährigem Unterricht. Auch bezüglich soziodemographischer Aspekte wie Alter, Berufsausbildung, Lebenswelt etc. zeigen sich zwischen den einzelnen Gruppen keine signifikanten Abweichungen.


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