- 29 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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10. Bild – Publikationen 2

Über Zwitschermaschinen und andere Kompatible (1992) war für eine Festschrift vorgesehen, erschien dann aber in der Gedenkschrift für Helmuth Hopf. – Ausgangspunkt waren die vielen Kompositionen zu Paul Klees „Zwitschermaschine“ und die Frage nach den Übertragungsmethoden zwischen Bild und Musik. Die Beobachtung, daß sich Komponisten heute vielfältiger musiktechnischer Geräte bedienen, aber immer nur „sekundär“, d. h. zur Umsetzung ihrer kompositorischen Ideen, führte zu der Frage, ob es eines Tages Künstler geben könnte, die von vornherein („primär“) in den digitalen Codes dieser Geräte denken und arbeiten könnten, so daß sich die Frage einer Kompabilität zwischen Bild und Musik gar nicht erst stellen würde: Es wäre dann nämlich nur noch eine Frage der graphischen oder akustischen Ausgabe digitaler Codes. Prinzipiell läge hier etwas vor, was bei Kompositionen für traditionelle Instrumente in traditioneller Notation immer schon selbstverständlich war: Der Komponist hat eine genaue Vorstellung aller Möglichkeiten des Mediums, für das und in dem er komponiert, und er formuliert das in seinem (Noten-)Code.

Technische Medien und Musikpädagogik (1996) war ein Vortrag zur KlangArt, in dem ich versuchte, das dauernde Spannungsverhältnis zwischen Technik und Musikunterricht in mehreren Stationen aus der Fachgeschichte zu verfolgen. Dabei wollte ich zeigen, daß der Ursprung der – auch heute noch – wechselvollen Einstellung der Schulmusik gegenüber musiktechnischen Entwicklungen bis weit in das 19. Jahrhundert zurückzuverfolgen ist.

letztes Bild und Fazit

  • vom Tonbandgerät (in der Hutschachtel) zur digitalen Aufzeichnung im 19 Zoll-Gehäuse

  • vom eigenhändig-unmagnetischen Tonband-Scherenschnitt zum Schnittcomputer

  • vom Sinus-Rechteck-Sägezahn-Röhrengenerator zu vielstimmigen Keyboards

  • vom Lötwerkzeug zurück zum Schreibwerkzeug

  • von der „Singenden Volksschule“ zum „Musikhören“ für alle

  • von der Hördidaktik zur Integration des Musikhörens in eine allgemeine Musikdidaktik … usw.

Wie mich der musiktechnische Bereich in den letzten drei Jahrzehnten bewegt hat, läßt sich vielleicht so auf den Punkt bringen:

Georg Schünemann, der 1931 ‚das Lebenswerk Haydns, Mozarts und Beethovens nur von fern an die Schulstube der Volksschule des 19. Jahrhunderts klopfen‘


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