- 216 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Datenkommunikation, der Umgang mit Computer und Sequencerprogramm sowie Synthesizer und Sampler erprobt werden. Zur Erzeugung des Eisregens bzw. des Klirrens der Eiszapfen mußte z. B. nicht nur das Sampling eines Klaviertones erlernt werden, sondern es entstand auch ein Zufallprogramm in Basic, das die Möglichkeit enthielt, die Geschwindigkeit der Zufallstonfolge per MIDI-Controler zu steuern. Neben der Programmierung von kalten, LFO-gesteuerten Synthesizerflächen und Klangatmosphären (realisiert mit Yamaha DX 7 II und Roland D 550, zum Teil überlagert) ergab sich auch die Notwendigkeit, die Synchronisation von Mehrspurbandmaschine und Sequencerprogramm mittels MTC-Code oder SMPTE zu realisieren, um die Klavierstimme von Nr. 24 und Nr. 3 sowie die Oberstimme zu Nr. 4 zeitgenau als MIDI-Daten zur CD ein- bzw. abzuspielen. Bei Nr. 24 wurde die progressive Kälte des Klanges erreicht, indem der CD-Aufnahme zunehmend die synchrone Synthesizer-Einspielung hinzugemischt wurde. Über die umfangreichen Vorarbeiten vor der Endabmischung informiert der folgende Arbeitsplan:



Material

Technik

Einsatz / Wirkung

Überspielung von CD:

- Nr. 24 Der Leiermann

vollständig

- Nr. 3 Gefrorne Tränen

T. 1–24 zur Synchronisationsvorlage

- Nr. 4 Erstarrung T. 1–26

- Nr. 9 Frühlingstraum T. 1–16

- Nr. 5 Der Lindenbaum T. 9–25

- originale Drehleier

Tascam 2-Spur stereo:

Zuspielband, Bereitstellung der Beispiele in der benötigten Abfolge mit sauber geschnittenen Einsatzpunkten

Zitate aus Schuberts Winterreise

Klavierton

Akai-Sampler und Mischpult: Sample vom höchsten Klavierton, gefiltert

Eiszapfenklänge“, Klirren wie zerbrechende und herunterfallende Eiszapfen, „Eisregen“

Zufallsprogramm schreiben

Programmierung in Basic auf Atari, steuerbare Geschwindigkeit der Abfolge über MIDI-Controler

Drehleier“ mit Eiszapfenklängen, „Eisregen“

Nr. 24 Der Leiermann,

Klavierbegleitung als MIDI-Daten




Einspielung synchron zur CD mit Sequencer und Computer, zum Teil step-by-step-Nach-bearbeitung der Einspielung (Ausgleich zur Agogik der CD-Interpretation)

allmähliche „Vereisung“ des Originalklangs durch Überblendung von CD und sequencergesteuertem Synthesizer

Nr. 3 Gefrorne Tränen

Klavierbegleitung als MIDI-Daten

wie Nr. 24 und

Programmierung von Klängen (DX 7 II und D 550)

zunehmend schemenhafte Erinnerungen

Quinte: original und an- und abschwellend

Sampling einer Klavierquinte mit Reverse-Loop

Quinte als „Leitmotiv“

Quinte: zunehmend verstimmt

Effektgerät Lexicon Reflex, Detuning

Ordnung zerbricht

Klangfläche 1 und 2

Soundprogrammierung an Synthesizern mit Editierprogramm

Atmosphäre der Kälte

gesprochene Textausschnitte

Umgang mit Mikrofoncharakteristiken

Nähe, Intimität, Resignation, Pointierung der Aussage

Regie- und Mischplanerstellung – Endabmischung auf Mastertape



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