- 198 -Kinzler, Hartmuth (Hrsg.): Vermittelte Musik 
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Ein Sinfonieorchester mit der durchschnittlichen Standardbesetzung von 2.2.2.2.-2.2.0.0.-Pk-Str ist bei siebzehn von zwanzig Ouvertüren beschäftigt (s. Abbildung 3).


Ein wesentlicher Grund für die Beschränkung auf hauptsächlich drei Ouvertüren dürfte in der Verfügbarkeit des Notenmaterials für Laienorchester liegen. Käufliches Orchestermaterial oder günstige Leihkonditionen (hier vor allem über die Notenbibliothek des BDLO) verhelfen dem betreffenden Werk zu häufigeren Aufführungen. Ouvertüren zu Bühnenwerken, die nicht einzeln ediert sind (z. B. von dem Bühnenwerk Der vierjährige Posten D 190) oder nur als Leihmaterial vom Verlag (Breitkopf & Härtel) erhältlich sind, die selten im kommerziellen Konzertleben zu hören und entsprechend unbekannt sind, liegen auch für Laienorchester außerhalb ihres Blickfeldes. Empfehlungen aus dem Künstlerischen Beirat des BDLO in der Verbandszeitschrift Das Liebhaberorchester weisen bereits 1953 in die Richtung, die die 45 Jahre später durchgeführte Analyse bestätigt: Zimmerreimer bezeichnet die Ouvertüren D 644 Zauberharfe, D 590 und 591 Ouvertüren im italienischen Stil und D 732 Alfonso und Estrella als für Laienorchester besonders geeignet. Das letztgenannte Werk ist in der Folge aber deutlich seltener gespielt worden als die übrigen drei. Darüber hinaus empfiehlt er die Ouvertüren in e-Moll, B-Dur und D-Dur (D 648, 470 und 556), obwohl sie bis dato gedruckt nur als Partitur, in der Gesamtausgabe oder antiquarisch erhältlich waren.27

27 Kurt Zimmerreimer, Schubertiaden, in: Das Liebhaberorchester, 2. Jg. (1953), H. 1, S. 4–6, dort S. 6.


Der Konzertalmanach 1998/99,28

28 Der KONZERTALMANACH 1998/99. Termine, Programme, Sitzpläne und Preise klassischer Konzerte in der BRD und im benachbarten Ausland, Heel-Verlag Königswinter.

der einen großen Teil des kommerziellen Konzertangebotes verzeichnet, weist für diese Saison 450 Schubert-Aufführungen aus. Davon entfallen sechzehn Aufführungen auf drei Ouvertüren, nämlich auf eben die drei auch von Laienorchestern bevorzugten Ouvertüren im italienischen Stil D 590 und 591 sowie auf Die Zauberharfe D 644, auch in Verbindung mit der Zwischenakt- und Ballettmusik zu Rosamunde D 797. Auch der kommerzielle Konzertbetrieb hat den unbekannten Schubert in diesem Genre noch in keiner Weise für sich entdeckt. Die tabellarische Übersicht (Abbildung 3) verdeutlicht die angesprochenen Kriterien im Einzelnen:










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