Provinz "Deutsche Kanons"1 verwendet. Eine Erklärung hierfür ist einerseits das hohe Ansehen des deutschen Schulwesens nach den preußischen Reformen und andrerseits die nahezu uneingeschränkte Bewunderung der Musikpflege in Deutschland. Im übrigen war der Austausch pädagogischer Ideen zwischen England und dem Kontinent (in beiden Richtungen) im frühen 19. Jahrhundert keineswegs ungewöhnlich. In diesem Zusammenhang sei nur daran erinnert, daß der prominente Schulmann B.C.L. Natorp schon bald nach dem Erscheinen der schulreformerischen Arbeiten von Bell und Lancaster Übersetzungen vorlegte. In musikpädagogischer Hinsicht gestaltete sich der Austausch allerdings zunächst einseitig. Erst mit A. Hundoeggers TONIC SOL-FA-Adaption änderten sich gegen Ende des Jahrhunderts die Verhältnisse.2
Die Suche nach einer Quelle für die Kanons in S.A. Glovers Nachlaß blieb lange erfolglos, bis Bernarr Rainbow im Curwen-Archiv London ein einzelnes Liedblatt aus __________
1 Hinsichtlich eines "Musikalischen Schulgesangbuches" hat Bernarr Rainbow einen Zusammenhang zwischen S.A. Glover und dem ebenfalls aus Norwich stammenden Edward Taylor aufgedeckt. Hierauf läßt der Inhalt des SINGING BOOK (1846) von James Turle und E. Taylor schließen. Taylor "must have known Sarah well enough to see her at work in her school, and to have either shown her, or been shown by her, the "Musikalisches Schulgesangbuch". (Schr. an d. Verf. vom 22.1.1988) (Anmerkung gegenüber der Buchversion sprachlich leicht verändert)
2 Die kulturpolitische Situation am Ende des 19. Jahrhundert ließ allerdings den Hinweis als geraten erscheinen, es werde lediglich eine erfolgreiche Methode übernommen. (Anm. nicht in d. Ausg. Osn. 1988 enthalten)
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