Aus einem Brief Mendelssohns vom 25. Mai 1830 "...An den Beethoven wollte er gar nicht heran... Ich sagte ihm aber, ich könnte ihm nicht helfen, und spielte ihm nun das erste Stück der c-moll-Symphonie vor. Das bewegte ihn ganz seltsam. Er sagte erst: "Das bewegt aber gar nichts; das macht nur Staunen; das ist grandios", und dann brummte er so weiter und fing nach langer Zeit wieder an: "Das ist sehr groß, ganz toll, man möchte sich fürchten, das Haus fiele ein; und wenn das nun alle die Menschen zusammenspielen!" [5] Die "Bringer" beginnen ihr Vorhaben unverzüglich und didaktisch geschickt: Sie haben eine Schallplatte, mit deren Hilfe sie ohne weitere Erklärungen direkt zur Sache kommen können. Mit der 5. Sinfonie Beethovens liegt ein Werk vor, das -nach aller Erfahrung- robust genug ist, die Deformationen technischer Reproduktionsverfahren zu überstehen: -verdankten doch schon die Pioniere der Schallplatte ihren sensationellen Erfolg gerade diesem Werk, als sie die (vermutlich) erste Einspielung einer Sinfonie wagten. Die Aufnahme wurde 1913 auf 8 (!) Plattenseiten veröffentlicht. Es spielten die Berliner Philharmoniker unter Arthur Nikisch. Die das Gedicht mehrfach gliedernde Zeile "die sinfonie nr. 5 c-moll opus 67" hat etwas von der Wirkung eines Etiketts: "die sinfonie nr. 5 c-moll opus 67" wird "zur rascheren einsicht" abgespielt, sie tönt "zur bessren gewöhnung", sie dient "zur belebung des themas", da sie "zufällig" zur Hand ist. Wie sich zeigen wird, sind die Funktionsmöglichkeiten dieser Musik unbegrenzt.
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