auf den ersten Blick
keine Gemeinsamkeiten aufzuweisen scheint. Diese zeigen sich jedoch in der
wirkungsästhetischen Auffassung eines Kinos, in dem der Regisseur eine begründete,
subjektiv-persönliche und thematische (bzw. auf die Tonspur bezogen: musikalische)
Entscheidung trifft, die beim Filmbetrachter widersprüchliche und kontroverse
Reaktionen auslösen kann. Ein Kino folglich, welches das Produkt Film nicht als ein
primär auf einseitige Wirkung berechnetes Medium, sondern als ein lebendiges
Diskussionsobjekt versteht.
Es wäre jedoch falsch, in Malle einen Filmmusikrevolutionär zu sehen, da weder die von ihm verwendeten Stile eine bahnbrechende Neuigkeit darstellen, noch eine explizite Theorie der Verwendung von Musik vorzuherrschen scheint. Bemerkenswert bleibt die präzise und sensible Auswahl der – insgesamt betrachtet quantitativ spärlich eingesetzten – Musik, die im Zusammenspiel mit Bild und Sprache dazu beiträgt, eine gewisse Zeitlosigkeit seiner Filme zu erreichen.
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