- 246 -Fastenau, Volker: "...comme si on appuyait sur une sonette?" 
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bunten Erzählungen Gregorys aus, sondern überlässt es dem Filmbetrachter, sich die Bilder vorzustellen und zu interpretieren.

Worüber wird geredet? Gregory, der den Gesprächsabend mit einem langen Monolog eröffnet, erzählt von zahlreichen Selbsterfahrungs-Workshops, so von einem Theaterkurs in einem polnischen Wald, von einem schottischen Dorf, das er besucht hat und dessen Bewohner mit Pflanzen reden, und von der Sahara, wo er den Kleinen Prinzen von Saint-Exupéry inszenieren wollte. Er beklagt, dass die Menschheit in einer gewissen Trance lebe und dass er sich nur noch in Extremsituationen lebendig fühle. Die Realität werde im Alltag nicht mehr wahrgenommen, das Leben verkomme zur Gewohnheit. Shawn stimmt mit Gregory im Hinblick auf die roboterhafte Erstarrung des Menschen in der Gesellschaft überein, sucht jedoch nicht in den Extremerfahrungen die Erfüllung. Er erfreut sich vielmehr an den kleinen Freuden des Alltags, wie seiner Freundin Debbie oder der neuerworbenen elektrischen Heizdecke. Weder Gregory noch Shawn vermögen ihr Gegenüber von den jeweiligen Positionen zu überzeugen, so dass das Gespräch ungelöst bleibt.

Durch die Konversation der beiden Freunde werden deren unterschiedliche Wesen deutlich: Gregory, der etwas hochtrabende und von sich selbst überzeugte, elegante Weltenbummler, der egozentrisch zunächst nur von sich erzählt, und Shawn, der schon durch seine äußere Erscheinung wie eine Karikatur wirkt, mit den Namen der französischen Gerichte auf der Speisekarte nichts anfangen kann und im ersten Teil des Films geduldig den Ausführungen seines Kollegen lauscht, dessen überraschte Exklamationen aber gleichzeitig wie ironische Kommentare auf die Abenteuergeschichten des ersteren wirken. Im Laufe des Gesprächs kommt Shawn in verstärktem Maße zu Wort und agiert als eine Art Verteidiger der menschlichen Existenz, während Gregory mit einem lakonischen Pessimismus als deren Zweifler auftritt.

Die Tonspur

Der Dialog bestimmt den wesentlichen Teil der akustischen Gestaltung des Films. Während Malle in der Einleitung den Klang Manhattans mit U-Bahn-Geräuschen und Verkehrslärm wiedergibt und dazu die Off-Stimme Shawns montiert, wird der Hauptteil in erster Linie vom Gespräch bestimmt. Im Hintergrund vernimmt der Filmbetrachter das Stimmengewirr der übrigen Gäste und Salonmusik, die von einem Trio (Klavier, Violine, Bass) im Restaurant gespielt wird und die als Kennzeichen für die Qualität und den Rang des Etablissements dient. Wally fühlt sich in dieser für ihn fremden Umgebung bis zum Erscheinen Gregorys sichtlich fehl am Platze, was sich darin äußert, dass er mit scheinbar verständnislosem Blick von der Bar aus die Musikkapelle betrachtet.

Die Stimmen der Gäste werden im Laufe des Films immer spärlicher, bis sie gänzlich verstummen. Parallel dazu werden die Geräusche der Kellner und Bediensteten in zunehmendem Maße vernehmbar – ein Indiz dafür, dass die beiden Freunde Zeit und Raum vergessen haben und nur noch in ihren Gesprächsthemen leben, während die Zeit bereits vorangeschritten ist und die Belegschaft des Restaurants den Feierabend herbeisehnt.

Das dramaturgisch herausragende Element der Tonspur ist jedoch die Verwendung der Musik Erik Saties im Epilog – vor allem, weil es die einzige Musik ist, die im Off erklingt und zudem noch an einer sehr exponierten Stelle, nämlich im


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