- 232 -Fastenau, Volker: "...comme si on appuyait sur une sonette?" 
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und Slot Machine Baby eine Psychedelic-Rock-Nummer mit Country-Einflüssen. Steel Pier schließlich ist ein einfaches Country-Instrumental.

Zudem kommen noch eine Ballettbegleitmusik, an zwei Stellen die Marseillaise, Spielautomatenmusik bzw. Hintergrundsmusik aus einem Kaufhaus und Musik im Radio und Fernsehen vor. Bis auf die Aneinanderreihung der verschiedenen Stücke im letzten Segment werden alle Takes als Musik im On verwendet.

Die Musik ist in den meisten Fällen einem bestimmten Charakter bzw. einer Bevölkerungsgruppe und einem Milieu des Films zugeordnet. Im Folgenden werden kurz die Bedeutung der einzelnen Stile und anschließend die Zuordnung zu den Personen zu analysieren sein. Zudem stellt sich die Frage, in welchem Zusammenhang der außermusikalische Gehalt der Opernarie Casta Diva in Bezug auf die Person Sally steht.

Die Rolle des Jazz und der populären Musik

Song of India (Takes 17/23/26) Die Swing-Nummer Song of India erklingt zum ersten Mal in Segment 63. Am Ende eines ereignisreichen Tages betritt Lou Graces Wohnung, legt eine alte 78-Umdrehungen-Schallplatte auf und geht zu Grace ins Bett. In dieser Szene fungiert die Musik wie eine Erinnerung an vergangene Tage. Lou, der an diesem Tag so viel Geld wie noch niemals zuvor in seinen Händen gehabt hat und den reichen Charmeur und Retter in der Not für Sally spielen konnte, lässt durch die Musik die Vergangenheit wieder aufleben. Der Melodie des Song of India stammt von der Tenorarie Ni sh’est’almazaf f kamnnyh pisherah aus der Oper Sadko von Nikolaj Rimskij-Korsakow. Sie diente bereits 1921 unter Paul Whiteman als Material für den Song of India;620

620
Vgl. Tilgner, Wolfgang: Psalmen, Pop und Punk. Populäre Musik in den USA. Berlin: Henschel 1993, S. 154
1937 hatte der damals sehr populäre Bandleader Tommy Dorsey mit dem Stück großen Erfolg. Die Musik stammt folglich aus den Jahren, in denen die Popularität des Swing einen Höchststand erreichte. Nach dem Zusammenbruch der amerikanischen Wirtschaft im Jahre 1929 erfolgten eine Umorientierung des Publikums und gleichzeitig auch eine Veränderung der musikalischen Präferenzen. Man bevorzugte weiße Tanzorchester, die Sweet Music spielten bzw. Crooners (Schnulzensänger) wie Bing Crosby und nahm Abstand vom turbulenten Lebensstil der 20er-Jahre. Der Rundfunk wurde dominierendes Medium und befriedigte die musikalischen Bedürfnisse auch derer, die sich keinen Konzertbesuch mehr leisten konnten. Die Depressionsära ging etwa um 1935 zu Ende, es stellte sich vorsichtig wachsender Optimismus in der Bevölkerung ein. Der Jazzstil dieser Zeit wurde Swing genannt; die Bigband wurde zur Standardbesetzung. Anstelle exzentrischer Soli(sten) entwickelten Bands einen für sie charakteristischen Sound, der zum Markenzeichen der einzelnen Kapellen wurde. Dennoch setzte vielfach eine Standardisierung des Arrangements und somit auch des Bandklangs ein. Kreativität war nur noch selten gefragt, zumal man sich auch von namhaften Arrangeuren angefertigte Stock-Arrangements beschaffen konnte. Obwohl der Swing als der erste Stil gilt, in dem die Rassentrennung aufgehoben wurde (Benny Goodman stellte beispielsweise auch Farbige ein), hatten sich farbige Bands dennoch an das von den weißen vorbestimmte präzise Klangideal anzupassen, um Erfolg zu haben. Zudem stellt Ekkehard Jost die »ökonomische Auswertung schwarzer Kreativität durch die

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