beeinflusst. So sieht denn auch Louis Malle in diesem Film eine Ausnahme zu seinem sonstigen (in späteren Filmen deutlich werdenden) Konzept, die Musik möglichst in die Bildebene zu integrieren und sie als dokumentarisches Mittel zu verwenden, um Ort und Zeit zu charakterisieren. Dieses betont er in folgendem Zitat:
»It’s different in the case of Elevator to the Gallows. It was my first film and I was completely in love with the music of Miles Davis. It’s a very interesting film, but I find some moments almost embarassing. Miles Davis made it into something better than it actually was. It gave the picture a style, a tempo and a climax that it didn’t have.«45
Gerade bei der oben bereits erwähnten Spannungsgestaltung wird deutlich, in welchem Maße die Musik die Rezeption des Filmbetrachters steuert. Obwohl die Instrumentation auf unkonventionelle Weise sehr sparsam gehandhabt wird (s. o.),46
»Es war nicht so, daß es viel Musik gab oder daß sie die Emotionen vertiefte, die die Bilder und der Dialog vermittelten. Sie wirkte kontrapunktisch, elegisch und irgendwie losgelöst. Ich erinnere mich an die Anfangsszene; die Trompete von Miles Davis verlieh ihr einen Grundton, der den Eindruck der ersten Bilder ungeheuer verstärkte.«47
Die Kontrapunktik der ersten Szene ist bereits angesprochen worden; ein anderer Aspekt, den Malle in diesem Zitat anspricht, ist jedoch streitbar, da in einigen Szenen (vor allem beim nächtlichen Irren von Florence bzw. am Schluss in der Dunkelkammer) durchaus eine Intensivierung der ausgedrückten Stimmung, bzw. eine ›Vertiefung der Emotionen‹ zu verzeichnen ist.48
Im Gegensatz zu anderen Filmen des Regisseurs, indem die Musik im Bild verankert ist (nahezu alle dramaturgisch wichtigen Takes in diesem Debütfilm erklingen
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