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  God’s Country / ... And the Pursuit of Happiness

God’s Country und . . .  And the Pursuit of Happiness beschließen das dokumentarische Werk von Louis Malle. Diese in den USA gedrehten Filme sind zum Teil thematisch mit den Spielfilmen verknüpft und reflektieren die Sichtweise des europäischen »Luxusimmigranten«431

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Malle in French (1998), S. 216
Malle, der besonders im Film God’s Country das normale, unbekannte Amerika abseits der großen Metropolen porträtiert.

  God’s Country

Malle drehte den Film God’s Country in den Jahren 1979 und 1985. Er beschreibt zunächst das unspektakuläre Leben in der Kleinstadt Glencoe im mittleren Westen (Minnesota) im Jahre 1979, indem er einige ihrer Bewohner kurz porträtiert. Diese Porträts bestehen größtenteils aus Gesprächen, die der Regisseur mit den Personen geführt hat. Malle liefert keinen repräsentativen Querschnitt, sondern greift sich diejenigen heraus, die bereit waren, vor der Kamera zu sprechen und die ihm wichtig erschienen. Herauszuheben sind hier das Ehepaar Benneke, der Farmer Jim mit Gattin Beth und die freigeistige Aussteigerin Jeanne. Dabei wird deutlich, dass trotz der unterschiedlichen Lebenseinstellungen alle Glencoer eine weitgehend homogene Population bilden, in der keine Farbigen zu finden sind und die zumeist konservativ eingestellt ist. Die Porträts der Bewohner wechselt Malle mit alltäglichen Beobachtungen wie dem Rasenmähen, dem Softball-Spiel der Damenmannschaft, einer Hochzeit oder einer Theaterprobe der örtlichen Laienspielgruppe ab.

Das letzte Fünftel des Films besteht aus Aufnahmen aus dem Jahre 1985, in denen Malle die gleichen Personen aufsucht und Veränderungen dokumentiert, die von der Konjunktur und der Politik der Regierung des damaligen Präsidenten Reagan herrühren. Dabei wird die schlechte Lage der Farmer deutlich, die um ihre Existenz bangen und die Schuld bei jüdischen Großunternehmern sehen, nicht jedoch in der Wirtschaftspolitik der Republikaner, die ein Großteil der Bewohner gewählt hat.

Malles Dokumentation im Sinne des bereits mehrfach erwähnten cinéma direct ist ähnlich wie das frühere Werk Place de la République ein Gesprächsfilm, in dessen Mittelpunkt die Konversationen des Filmemachers mit den Einwohnern einer Gemeinschaft (hier der Kleinstadt Glencoe) stehen. Erneut zeigt sich Malles Talent, zwischen ihm und den Subjekten eine Vertrauensbasis aufzubauen, die die Leute zum offenen Reden bewegt. Obwohl der Regisseur nur drei Wochen in der Stadt verbrachte, erhält der Filmbetrachter den Eindruck, als seien Malle und die Bewohner langjährige Freunde. Diese Vertrautheit beschreibt Malle wie folgt:

»Pour réussir ces portraits, il faut approcher les gens sans arrogance, sans les ›patroniser‹ pour parler franglais. Ma position me paraît fondamentale: je pose des questions tout en filmant et les gens répondent donc avec naturel à la caméra. Il n’y a pas l’interviewer souvent prétentieux qui fait peur. Moi je pratique l’intrusion douce et amicale chez des gens qui m’ont passionné: la sympathie est toujours présente.«432

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Malle in Jeune Cinéma 182 (7–8/87), zit. n. Prédal (1989), S. 94 (»Man muss sich den Menschen ohne Arroganz nähern, ohne sie zu ›patronisieren‹, damit diese Porträts gelingen. Meine Haltung erscheint mir wesentlich: Ich stelle Fragen, während ich filme, und die Leute antworten ganz natürlich der Kamera. Es gibt keinen Interviewer, der häufig prätentiös ist und Angst macht. Ich praktiziere ein sanftes und freundschaftliches Eindringen in das Leben von Leuten, die mich begeistert haben: Es ist immer Sympathie mit im Spiel.«)


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