montiert Malle in zwei Sequenzen den Auftritt der verstorbenen Mme Vieuzac. In
Sequenz 11 erscheint sie neben dem immer noch ihr Grab aushebenden Léonce, und am
Schluss spielt sie Klavier und tanzt schließlich mit ihrem Sohn. Entgegen der Meinung
Jean-Claude Carrières, der dem Film lieber eine realistischere Dimension verliehen hätte,
war das Wiederauftauchen der Mutter für Malle von Anfang an geplant – »und
ich will gar nicht versuchen, es zu rechtfertigen oder rational zu erklären. Sie
wartet auf ihn, wenn er zurückkommt. [. . . ] Ich versuchte nicht, realistisch zu
sein.«289
Durch diese metaphysischen Elemente fällt der Film aus der Reihe von Malles Filmen der 80er- und 90er-Jahre heraus (vgl. Alamo Bay, Au revoir les enfants, Fatale, Vanya on 42nd street), die mehr oder weniger realistische Porträts und Schilderungen einer Gesellschaftsgruppe bzw. einer Beziehungskonstellation sind. In Bezug auf die Musikdramaturgie stellt sich die Frage, inwieweit sie diesem Umstand Rechenschaft trägt.
Die Musik im FilmDie Musik zum Film Milou en mai besteht in erster Linie aus dem Soundtrack, den der Geiger Stéphane Grappelli291
Die Musik Grappellis
»Dès l’écriture du scénario de ›Milou en mai‹, j’entendais le violon de Stéphane Grappelli dialoguer avec mes personnages. Quand Stéphane a vu le premier montage, j’ai eu la joie de constater à quel point il se sentait chez lui dans l’atmosphère ironique et tendre du film. Le reste était facile.«292
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