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0.  Die Spielfilme

  Ascenseur pour l’échafaud – Improvisation als Filmmusik

Nach den Dokumentarfilmerfahrungen mit Commandant Cousteau und dem Erfolg des Films Le Monde du silence begibt sich Malle mit Ascenseur pour l’échafaud zum ersten Mal auf das Terrain des Spielfilms. Dieser basiert auf dem gleichnamigen Groschenroman von Noël Calef, wobei das Drehbuch von Malle und dem Autor Roger Nimier gemeinsam verfasst wurde.

Der Film gewann 1957 den Prix Louis Delluc als künstlerisch bedeutendster französischer Film: Eine Auszeichnung, die großen Ruhm für den noch jungen Regisseur bedeutete, wurde der Preis in den Jahren vor ihm an Größen wie Jacques Becker, Robert Bresson und Jacques Tati verliehen.

Der Inhalt des Films ist von mehreren Parallelhandlungen geprägt: Julien Tavernier, ein ehemaliger Offizier und Fallschirmspringer, wird von seiner Liebhaberin Florence dazu angestiftet, ihren Ehemann, den Rüstungsunternehmer Carala, Taverniers Chef, umzubringen. Nach dem perfektem Mord bleibt Tavernier jedoch im Fahrstuhl stecken, da der Strom vom Nachtwächter ausgeschaltet wird. In der Zwischenzeit wird sein Wagen vom jungen Louis und dessen Freundin Véronique gestohlen. Florence, die an einem Treffpunkt auf Tavernier wartet, sieht den vorbeifahrenden Wagen und hält Véronique für eine andere Liebhaberin Taverniers. Während Florence auf der Suche nach Tavernier durch Paris zieht, setzen sich die beiden Diebe in einem Motel ab und lernen das deutsche Ehepaar Bencker kennen, mit denen sie den Abend verbringen und den Film in Taverniers Kamera vollknipsen. Vom Deutschen provoziert, erschießt Louis mit Taverniers Revolver, der im Handschuhfach steckte, Herrn Bencker samt Gattin und flieht mit deren Mercedes nach Paris. In der Wohnung Véroniques beschließen die beiden Selbstmord, als sie das Ausmaß ihrer Tat realisieren. Florence wird nachts während einer Razzia in einer Bar verhaftet und auf dem Revier von Inspektor Chérier verhört, der sie über den Mord an den Deutschen unterrichtet und ihren Liebhaber verdächtigt. Während am nächsten Morgen Taverniers Büro durchsucht wird, findet man die Leiche Caralas. In der Zwischenzeit gelingt Tavernier die Flucht, worauf er jedoch von der Polizei für die Morde, die er nicht begangen hat, verhaftet wird. Im Verhör durch Inspektor Chérier kann er jedoch sein Alibi nicht preisgeben. Derweil versteht Florence durch die Zeitungsartikel das Missverständnis und glaubt durch die Überführung von Louis und Véronique ihren Liebhaber retten zu können. Sie spürt die Wohnung der beiden auf und verfolgt schließlich Louis, der die Fotos im Motel abholen will. Beide werden von Inspektor Chérier in der Dunkelkammer in Empfang genommen, der den Fall aufgrund älterer, sich ebenfalls auf dem Film befindlicher Fotos von Tavernier und Florence bereits aufgeklärt hat.

In diesem Erstlingswerk werden zwei – von Malle selbst genannte – Vorbilder deutlich: Robert Bresson und Alfred Hitchcock. Viele Elemente, so z. B. der Spannungsaufbau, erinnern an den Altmeister des ›suspense‹ Hitchcock, während das Thema


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