- 81 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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Abschließend müssen nun die Positionen der (kosmischen) Ereignisse auf einem Kreis, den der Computer später in einer festgesetzten Zeit durchläuft, festgelegt werden. Besonders reizvoll ist es, hierfür die Positionen der Gestirne an der Ekliptik (dem Tierkreis) zum Zeitpunkt eines Konzertes zu verwenden.


Mit diesen Anfangswerten erzeugt das Programm nun aufgrund einer "holographischen Kompositionsmethode" MIDI-Befehle, die von entsprechend empfangsbereiten Instrumenten und Menschen verstanden und interpretiert werden können.


Die holographische Kompositionsmethode:


*     Ein "Uhrzeiger" bewegt sich mit gleichförmiger Geschwindigkeit am Kreis entlang, auf      dem die Ereignisse positioniert sind.


*     Wenn er ein Ereignis passiert, gibt er die Daten der jeweiligen Grundfrequenz aus.


*     Um jedes Ereignis herum liegen - auf dem Kreis unsichtbar - 64 Obertöne dieses      Grundtons in einer Weise verteilt, daß der Uhrzeiger die jeweiligen Oberton-Stellen in      dem zuvor festgelegten Rhythmus passiert. (Dieser Rhythmus ist eine Oktavierung der      Grundfrequenz und somit immer dann, wenn diese eine Oktavierung einer kosmischen      Periodizität ist, selbst eine Oktavierung dieser Periodizität.)


*     Die "Entfernung" des Uhrzeigers von einem Ereignis wird durch die Oberton-     Ordnungszahl gemessen. Je größer die Entfernung, um so höher diese Ordnungszahl.


*     Holografisch ist an dieser Struktur, daß sich bis zu 12 derartiger Metren wie die      Wellenberge einer holografischen Fotografie einander überlagern. Musikalisch nennt      man dies Polymetrik. Nur ein Computer kann eine Polymetrik der vorliegenden      (kosmischen) Komplexität realisieren (vgl. Abb. 4).



Zur Interpretation der MIDI-Befehle, die das Programm erzeugt:

Die Konzert-Version des Programms gibt pro Stunde 28.3O2 MIDI-Daten aus. Diese Daten müssen nach musikalischen Kriterien auf MIDI-fizierte Klangerzeuger geleitet und live oder im Studio reduziert werden.

Die Datenreduktion erfolgt teils am Bildschirm (d.h. im Programm selbst), teils an Reglern/Mischpulten (d.h. nachträglich im Audio-Bereich). Selbstverständlich bestünde auch die Möglichkeit, alle Daten mit einem Sequenzer aufzuzeichnen und dann zu editieren.


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