Walter Heise
Technische Medien und Musikpädagogik:
Stationen aus der Fachgeschichte
Mein Thema beschreibt einige Stationen aus der Beziehungsgeschichte von Technischen Medien und Musikpädagogik. Alle Wege zwischen den Stationen fehlen ebenso wie wichtige Haltepunkte, die bei genauerer Betrachtung einbezogen werden müßten.
Unverändertes Vortragsmanuskript vom 27.5.93 - Ergänzungen in den Anmerkungen
1. Station
oder "Utopie (mit Fortsetzungen)"
Ein Ausschnitt aus einem Projektbericht, der sich mit der Untersuchung akustischer Phänomene und zeitgenössischer Musik beschäftigt, soll das Thema einleiten:
- In unserer Akustik-Werkstatt untersuchen wir Einzeltöne auf ihren Aufbau und ihre Darstellungsbedingungen hin.
- Im Bereich der Harmonik experimentieren wir mit Bi- und Polytonalität, mit Vierteltönen und mit sehr schnell alternierenden Tönen oder Tongemischen (Tremoli).
- Wir haben völlig neue, bisher unbekannte Musikinstrumente entwickelt, von denen einige eine so feinnervige Musik hervorbringen, daß dadurch ästhetisch alles Bekannte übertroffen wird.
- Durch die Modulation einfacher Schwingungen erreichen wir viele changierende Tonqualitäten. Wir rekonstruieren menschliche Sprachlaute und -artikulationen ebenso wie Stimmen und Laute von Säugetieren und Vögeln.
- Wir haben Hörhilfen entwickelt, die sowohl die akustische Übertragung, als auch die Vermittlung von Sinngehalten unterstützen.
- Wir haben viele wunderbare und kunstvolle Schallwandler und -reflektoren, die Laute verstärken, abschwächen oder modulieren können.
- Schließlich haben wir Übertragungskanäle entwickelt, in denen Töne in beliebige Richtungen übertragen werden können.
Spätestens der letzte Satz macht deutlich, daß es sich hier um einen älteren Text handelt, denn die "Übertragung in beliebige Richtungen" ist heute längst kein Problem mehr.
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