- 263 -Enders, Bernd (Hrsg.): KlangArt-Kongreß 1993: Neue Musiktechnologie II 
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trieb, vor allem wenn man an Verkehrsfunk oder Hintergrundmusik bei der Arbeit denkt, stellt der Qualitätsunterschied zur CD überhaupt keine Einschränkung dar. Vielmehr ist es eine erhebliche Verbesserung gegenüber der heutigen analogen UKW-Qualität.

Allerdings ist mit der Reduktion ein anderes Problem nicht nur noch nicht gelöst, sondern eher sogar verschärft worden: die Übertragungssicherheit. Jeder weiß aus eigener Erfahrung, daß der UKW-Empfang insbesondere im Auto zahlreichen Störungen unterliegt. Im analogen Betrieb führt das sehr oft zu sehr unschönen Verzerrungen, die manchmal bis zum Totalausfall führen können. Fast immer haben diese Störungen keine technische Ursache, sondern sind auf Interferenzen, Abschattungen durch Berge, Mehrwegeempfang durch Reflexionen usw. zurückzuführen. Diesen Störungen wäre natürlich auch das digitale Signal ausgesetzt. Im Unterschied zum analogen würden aber viel mehr Totalausfälle zu hören sein. Die Fehlerkorrektur ist gegenüber der CD viel schwieriger, da das Signal kaum noch Redundanzen enthält.

Deswegen ist bei DAB      

Eine aktuelle Übersicht ist in der Kongreßdokumentation der telematica 1994 enthalten.

 Sie ist erschienen bei Müller adress + neue Mediengesellschaft Ulm.


geplant, mehrere Programme auf einem entsprechend breiten Kanal gleichzeitig zu übertragen. Schon aus physikalischen Gründen ist ein breiter Kanal erheblich weniger störanfällig. In der Regel fällt nur ein kleiner Bereich aus. Bei DAB werden die Signale der einzelnen Programme (es sollen sechs Hörfunkprogramme auf einem Kanal gesendet werden) in kleine Teile zerlegt und in ausgeklügelter Weise über den gesamten, breiten Kanal verteilt. Bei Ausfall eines kleinen Teil des Kanals genügen die restlichen Teilsignale zur Rekonstruktion des Ausgangssignals: Es ist eine leichte Fehlerkorrektur möglich.

Im Unterschied zum analogen UKW-Betrieb stören auch Gleichwellenempfang etwa durch Reflexionen nicht. Die Interferenz verstärkt vielmehr das digitale Signal. Damit vereinfacht sich die Sendefrequenzplanung für ein reines DAB-Netz ganz erheblich. Lücken in einem Versorgungsgebiet können sehr einfach durch Sender, die auf der gleichen Frequenz wie ihr Nachbar senden, geschlossen werden. Nur wenn ein anderes Programmpaket übertragen werden soll, ist ein anderer Kanal nötig. Viele der im Abschnitt Sendernetzplanung dargestellten Probleme sind bei DAB sehr viel einfacher zu lösen.


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