- 89 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Decay Time), der Haltepegel oder Haltewert (engl. Sustain Level) und die
zweite, endgültige Ausklingzeit (engl. Release Time).
Einen Hüllkurvengenerator, der mit diesen Größen arbeitet, nennt man -
den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen entsprechend - auch
ADSR-Generator.

Diese Größen gibt das Modul in Form von Spannungswerten bzw. Span-
nungsänderungen ab.

Aber erst die Steuerung eines anderen Moduls mit dem Hüllkurvengenera-
tor erbringt die gewünschten klanglichen Abläufe.

Die häufigste Anwendung ist die Steuerung der Lautstärkenverläufe, die
Beeinflussung der dynamischen Vorgänge, also die Modulation der Schwin-
gungsamplitude.

Dazu ist es nötig, daß der Hüllkurvengenerator einen spannungsgesteuer-
ten Verstärker, einen VCA, regelt. Da ein VCA nun gemäß der bestimmen-
den Hüllkurve seinen Verstärkungs- (besser: Abschwächungs-)faktor ändert,
erhält man den gewünschten Ein- und Ausschwingverlauf, der den voreinge-
stellten Werten des Hüllkurvengenerators entspricht.
Es sollte beachtet werden, daß die genannten Hüllkurvenparameter sich
aus drei zeitveränderlichen Spannungsgrößen (Attack, Decay, Release Time)
und einem festen Spannungswert (Sustain Level) zusammensetzen.
Steuert der ADSR-Generator einen Verstärker, dann bedeutet dies kon-
kret:
Mit dem ATTACK-Regler wird die Dauer des Einschwingvorgangs be-
stimmt, mit dem DECAY-Regler ein erstes Ausklingen des Tons bis zu einem
Lautstärkewert, den man mit dem SUSTAIN-Regler festlegt; und die Dauer
des endgültigen Ausklingens, des Verklingens eines Tons, stellt man mit dem
RELEASE-Regler ein.

Damit nun der Hüllkurvengenerator "weiß", zu welchem Zeitpunkt die
programmierten Spannungen abzugeben sind, benötigt er einen Startimpuls,
den man Trigger (d. h. sinngemäß: Auslöser) nennt. Es handelt sich dabei
um einen kurzen Stromimpuls mit einem bestimmten Spannungswert.

Einen derartigen Triggerimpuls gibt jedes Keyboard (zusätzlich zu der
frequenzbestimmenden Spannung) ab: Immer wenn man eine neue Taste
niederdrückt, wird ein Triggerimpuls abgegeben, der zum Auslösen der Hüll-
kurve dienen kann. Dieses Verfahren ist eine entscheidende Voraussetzung
für die musikalisch unbedingt notwendige Synchronität der dynamischen
Ein- und Ausschwingvorgänge und des Tastenspiels.

Das Soundlab-Keyboard erlaubt durch die Umschaltung des Gate-Druck-
schalters (links neben der Tastatur) von 'Single' (= Einzelauslösung) auf
'Multi' (= Mehrfachauslösung) zwei Spielweisen. Entweder wird der Trigger-


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