Der Y-Eingang des Ringmodulators verhält sich dabei als (nicht regelba-
rer) Audioeingang und entspricht daher dem Eingang 'Signal Fix' des VCA-
Moduls. Der X-Eingang eignet sich zur Spannungssteuerung und ist daher in
etwa mit dem 'Fix/Exp'-Eingang des Verstärkers vergleichbar. Aus diesem
Grunde ähneln sich auch die Klangergebnisse einer Ringmodulation und
der weiter oben beschriebenen Klangsynthese durch Amplitudenmodula-
tion.
Es empfiehlt sich, die VCA-Eigenschaften des Ringmodulators einmal
auszuloten, etwa indem eine LFO-Dreieckschwingung zum X-Eingang und
eine Audioschwingung zum Y-Eingang geführt werden, so daß ein Tremolo
entsteht. Auch ein umgekehrter Anschluß von Audio- und Steuerspannung
ergibt einen brauchbaren Klangeffekt.
2.3.1 Klangsteuerung manuell mit Joystick und Keyboard
Trotz der bisher kennengelernten Methoden, Klänge mit den Ton- und
Rauschgeneratoren zu erzeugen, neue Klangfarben durch die weitere Klang-
verarbeitung mit Verstärker, Filter und Ringmodulator zu formen bzw. durch
Klangsynthese zu erzeugen, fehlt bisher die musikalisch immens wichtige
Möglichkeit, Klangstrukturen zeitlich zu verändern, d. h. zeitabhängige
Klangverläufe zu programmieren.
Alle bisher realisierten Klänge wirken statisch, letztlich leblos und daher
musikalisch noch nicht vollwertig.
Eine Ausnahme bildeten lediglich die Verfahren der Frequenzmodulation
(Vibrato) sowie der Amplitudenmodulation (Tremolo) mit Hilfe tieffrequen-
ter Steuerspannungen, die Schwebungseffekte durch das leichte Verstimmen
mehrerer VCOs oder die Pulsweitenmodulation einer Pulsschwingung.
Es gibt jedoch eine Reihe weiterer Synthesizermodule, die speziell für
Steuerungszwecke benötigt werden, damit die elektronische Klanggestaltung
auch bezüglich der zeitveränderlichen Klangvorgänge zu differenzierten Er-
gebnissen führen kann.
Einige dieser Module haben wir bereits kennengelernt und eingesetzt, so
daß die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der bisher vorgestellten
Module ansatzweise bereits sichtbar werden konnten.
Dazu gehören der Joystick, der die manuelle Einflußnahme auf Klang-
vorgänge erleichtert, oder der LFO, der sehr langsame, nicht als Töne
wahrnehmbare Schwingungen (im Subaudiobereich) liefert, die der periodi-
schen Klangmodulation dienen können.
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