- 71 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Versuchsbeispiel Nr. 16: Klangsynthese durch die Pulsweitenmodulation
einer Pulsschwingung

In ähnlicher Weise läßt sich die Pulsweitenmodulation (PWM) für eine Klang-
synthese heranziehen. Wie wir wissen, wird dabei das Breitenverhältnis der
Pulsschwingung verändert. Auch hier erzeugt eine steuernde Spannung mit
einer nicht zu tiefen Frequenz (größer als ca. 20 Hz) neue Schwingungsfor-
men.
Da die Pulsweitenmodulation nur bei der Pulsschwingung funktioniert,
muß diese auch zum Verstärkereingang geführt werden.
Den Sinusausgang des modulierenden VCO 2 verbindet man mit dem 'CV-
PW'-Eingang des Audiooszillators (VCO 1). Der Level-Regler kontrolliert die
Modulationsstärke (Abb. 47).
Auch dieses Verfahren bedingt einigen experimentellen Einsatz, bevor ein
akzeptables Klangergebnis vorliegt. Wiederum lohnt sich jedoch die geduldige
Suche.

Versuchsbeispiel Nr. 17: Klangsynthese durch die Amplitudenmodulation
einer Schwingung

Ein weiteres Verfahren der Klangsynthese ergibt sich durch die Möglichkei-
ten der Amplitudenmodulation (AM), bei der eine höherfrequente Steuer-
spannung die Amplitude eines Klangsignals moduliert. Während durch die
Modulation eines Audiooszillators mit der tieffrequenten Dreieckschwingung
eines LFO ein Tremolo, also eine periodische Lautstärkeschwankung ent-
steht, ergibt die Modulation mit einer höheren Frequenz (wiederum ab ca.
20 Hz) ebenfalls neue Schwingungsformen mit harmonischen und unharmo-
nischen Klangspektren, wobei tiefe Modulationfrequenzen eher brummende,
dunkle Klangmuster hervorrufen, hohe Frequenzen dagegen helle, spitze
Klänge zur Folge haben.
Wieder sollte man die Klangsuche mit Sinusschwingungen beginnen.
Der Sinusausgang von VCO 1 wird mit dem regelbaren Eingang ('Signal
Var') des Verstärkers verbunden, der zugeordnete 'Level'-Regler gestattet
die Abschwächung des anliegenden Signals und damit (ebenso wie der
'Gain'-Regler) die Bestimmung der resultierenden Lautstärke. Der Ausgang
des ausgewählten VCA-Moduls ('Out') muß natürlich an dem Eingang
('Audio In') des Verstärkermoduls angeschlossen werden.
Die Amplitudenmodulation übernimmt der zweite VCO, dessen Sinus-
schwingung als modulierende Steuerspannung auf den Eingang 'CV-A Var/
Lin' des VCA gegeben wird.
Die Regelung der Steuerspannung ('Level') und des Frequenzverhältnisses
der beiden VCO ('Coarse Tune' bzw. 'Fine Tune') bestimmt die Charakteri-
stik des entstehenden Klangspektrums (Abb. 48).


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