- 62 -Enders, Bernd: Die Klangwelt des Musiksynthesizers 
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Versuchsbeispiel Nr. 14: Die Wirkung des Tiefpaßfilters

Die verschiedenen Filterwirkungen probiert man am besten zuerst an einer
Sägezahnschwingung aus, da diese aufgrund ihres reichen Teiltonspektrums
den Filtereffekt am deutlichsten hörbar werden läßt.
Dazu legt man die Sägezahnschwingung auf einen Audioeingang des Fil-
ters (z. B. 'Signal Var'). Die Frequenz der zu filternden Schwingung darf nicht
zu hoch liegen.
Als erstes sollte man mit dem Tiefpaß experimentieren. Der entsprechen-
de Ausgang (LP = Low Pass) wird wie schon in früheren Versuchen wieder
an das Verstärkermodul angeschlossen (Abb. 40).
Durch gleichmäßiges Aufdrehen des Cut-Off-Reglers (Fc), der die Eck-
frequenz verschiebt, kann man die verschiedenen klanglichen Auswirkungen
des Tiefpaßfilters auf die Sägezahnschwingung gut verfolgen.
Dreht man den Regler von rechts nach links in die Nullstellung, hört man
deutlich, wie die hohen Frequenzanteile der obertonreichen Sägezahnschwin-
gung mehr und mehr unterdrückt werden, bis endlich der Grundton selbst
verschwindet. In diesem Fall liegt die Eckfrequenz bereits unter der Grund-
frequenz des Tonsignals. Auch die Wirkung des Q-Reglers gilt es zu erproben.

Das gleiche Experiment wiederholt man dann, indem die anderen Filter-
ausgänge zum Amp-Modul geführt werden. Die unterschiedliche Wirkungs-
weise der Filterarten ist bei der Filterung einer Sägezahnschwingung gut unter-
scheidbar.
Man vergleiche die entstehenden Klangwirkungen der verschiedenen Fil-
terarten danach durch Filterung des Rauschens. Statt des Oszillators braucht
man nur den Rauschgenerator auf den Audioeingang des Filters zu führen
(Abb. 41).

Auch das Soundlab-Filter bietet die Möglichkeit der Spannungssteuerung,
weshalb wiederum präziser von einem VCF (engl. Voltage Controlled Filter
= Spannungsgesteuertes Filter) gesprochen werden kann. Spannungssteuer-
bar ist zunächst einmal die Eckfrequenz, also die Einsatzstelle der Filterwir-
kung. Je größer die zugeführte Steuerspannung ist, desto höher liegt die Eck-
frequenz des Filters (Abb. 42).

Folglich kann man nun statt der manuellen Regelung mit dem Cut-Off-
Frequency-Regler auch durch Anschluß eines Joysticks oder eines LFO über
einen Steuerspannungseingang des Filters (z. B. CV-Fc Var) die Lage der Eck-
frequenz wie gehabt über den gesamten hörbaren Frequenzbereich verschie-
ben. Mit dem Level-Regler läßt sich auch hier die Stärke der Spannungssteue-
rung bestimmen, usw.
Die Spannungssteuerung der Eckfrequenz gilt natürlich für jede der ge-
nannten Filterarten. Benutzt man beispielsweise den Bandpaß-Ausgang, so
kann durch den Anschluß irgendeines steuernden Moduls folglich ein be-


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