Wird er in die Richtungen 'Pink' (= rosa) oder 'Blue' (= blau) gedreht, wer-
den die hohen bzw. die tiefen Frequenzbereiche wirksam unterdrückt und
es entsteht das sogenannte "Farbige Rauschen", wobei die Farbbezeich-
nungen wiederum analog zu den Farben des Lichts sind. (Blaues Licht be-
steht vorwiegend aus hohen, rosarotes Licht vorwiegend aus tiefen Frequen-
zen des sichtbaren Frequenzspektrums.)
Musikalisch besonders brauchbar ist das Rosa Rauschen (engl. Pink Noise).
Es wird aus dem Weißen Rauschen gewonnen, indem man in ganz bestimm-
ter Weise die tiefen Frequenzen anhebt, die hohen dagegen bedämpft. Da-
durch berücksichtigt man die ungleichen Empfindungsschwellen des mensch-
lichen Gehörs für unterschiedlich hohe Frequenzen.
Im Gegensatz zum hellen, zischenden Klang des Weißen Rauschens ergibt
sich daher beim Rosa Rauschen der Höreindruck eines über den gesamten
Frequenzbereich gleichmäßig verteilten Geräuschs, obwohl die im hörbaren
Frequenzbereich pro Oktave tatsächlich vorhandene Schallenergie nicht
gleich groß ist.
Rosa Rauschen dient vor allem als Ausgangsklangmaterial für tieffrequen-
tere Geräusche wie fernes Donnergrollen, Fahrgeräusche usw.
2.1.4 Klangspeicher und andere Klangquellen
Auch Klänge, die nicht von den einschlägigen Synthesizermodulen VCO und
Rauschgenerator erzeugt werden, können - wie wir noch sehen werden -
durchaus als Ausgangsklangmaterial für die Arbeit mit dem Synthesizer her-
angezogen werden und die Aufgabe der elektronischen Ton- und Geräusch-
erzeuger in vieler Hinsicht ersetzen.
Vor allem elektronische oder elektroakustische Instrumente wie E-Orgel,
E-Piano, E-Gitarre usw. eignen sich in besonderer Weise, mit einem modula-
ren Synthesizersystem zusammenzugehen. (Sogenannte Presetsynthesizer
mit vorfixierten Modulverbindungen sind dazu häufig nicht in der Lage.)
Aber auch Tonbandgeräte, Cassettenrecorder und Plattenspieler können
angeschlossen werden, Mikrophone können (über Vorverstärker bzw. ein
entsprechendes Modul) jeden beliebigen Klang dem Synthesizer zur weiteren
Klanggestaltung zuführen. Allenfalls die vielen unterschiedlichen Steckver-
bindungen, die es in der Elektronik nun einmal gibt, bzw. das Problem der
Beschaffung eines passenden Adapters (man hat nie im rechten Moment den
richtigen Adapter), könnten schon einmal ein Hindernis bilden, die unzähli-
gen Klangmöglichkeiten der Kombination eines Modulsynthesizers mit
einem beliebigen Instrument zu erforschen.
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