Music goes digital: Chancen und Probleme der weltweiten
Vermittlung digitalisierter Musik
Bernd Schabbing
1. Einleitung
Schon der in der Zeitungs- oder Fernsehwerbung von Firmen und Handel immer häufiger
zu findende Hinweis auf die jeweilige Internet-Homepage zeigt, wie umfassend
Hersteller sowie Groß- und Einzelhandel in Deutschland das Internet bereits
nutzen.
Auch im Musikbereich ist dies festzustellen, vor allem im Handel mit Tonträgern und
in der Medien- und Verlagsarbeit. Digitale Übertragungsmedien und digitale Träger
bieten immer schnellere, umfassendere und komfortablere Möglichkeiten für die
Übertragung von Daten und den Handel mit digitalisierbaren Produkten. In diesem
Rahmen ist vor allem Multimedia, also die Zusammenführung von Bild, Ton und Text in
einem System, die „Zukunftsmusik“ vieler Anbieter.
Angesichts der durch die neuen Technologien ebenfalls wachsenden Möglichkeiten der
Rechtepiraterie und der Umgehung des Einzelhandels ist diese „Zukunftsmusik“ aber
auch mit einigen „Moll-Akkorden“ versehen. Für den Musikbereich wichtig ist vor allem
die Frage, was die neuen Technologien neben der Verfügbarmachung von Musik denn für
den kreativen Umgang und das interaktive Komponieren und Aufführen von Musik
bringen.
2. Technische Voraussetzungen
Vor der Entwicklung möglicher Forderungen und Gestaltungsmöglichkeiten für diesen
Bereich gilt es zunächst, die technischen Voraussetzungen der Interaktion via
Datennetzen zu klären. Die rasante Entwicklung der weltweiten Übertragungs- und
Verarbeitungsmöglichkeiten von Daten, also auch von Musik beschleunigt sich
stetig. Gerade das Jahr 1999 hat hier viele Neuerungen und Verbesserungen
gebracht, u. a. durch das neue Datenleitungsangebot T-DSL der Telekom und das
Stand-Funkleitungs-Angebot der Firma Airdata. Die Berliner Funkausstellung zeigte im
Herbst 1999 (28. 8. – 5. 9.) mit einem Schwerpunkt auf der Internet-Nutzung hier den
Stand der Dinge (Schlagworte waren dort u. a. „Messe für die Informationsgesellschaft“
und „Digitale Evolution“).