- 441 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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Abspielen eines entsprechenden Ostinato-Playbacks, daß als Schleife immer wiederholt werden kann, während die Schüler in verschiedenen Arbeitsformen hierzu Begleitmuster auf diversen Rhythmusinstrumenten einüben und festigen können.

Diese Form kann man auch auf melodische oder improvisatorische Elemente auf Orff’schem oder anderem Instrumentarium übertragen. Dabei können die zu übenden Elemente wahlweise vom Rechner mit eingeblendet werden oder mit steigender Sicherheit der Schüler sukzessive ausgeblendet werden. Dem methodischen Einfallsreichtum sind hier ebensowenig Grenzen gesetzt wie der möglichen inhaltlichen Vielfalt.

Mit zunehmender Sicherheit des Lehrers beim Einsatz des Rechners findet er auch immer neue Möglichkeiten und Kombinationen entsprechender Übungs- und Erarbeitungsformen, weil er sich selbst freisetzt von mechanischen Arbeiten und das Unterrichtsgeschehen besser wahrnehmen kann.

2.2.2 Das Singen

Bekanntermaßen ist das Singen mit Schülern in der Sekundarstufe ein großes Problem. Die Jugendlichen haben es in den vergangenen Jahren gelernt, um ihre Persönlichkeit (ihr Inneres?!) eine große Mauer zu bauen, die es ihnen ermöglicht, viele Rollen zu spielen, ohne sich selber preisgeben zu müssen. Das Singen stellt aber – egal ob einzeln oder in der Gruppe – eine Preisgabe eines Stücks Persönlichkeit dar, die sie tunlichst vermeiden wollen. Es bedarf im Musikunterricht eines großen Geschickes des Lehrers, diese Barriere zu überwinden, z. B. durch eigenes „fetziges“ Instrumentalspiel. Dies bindet ihn wiederum soweit, daß er bestimmte gesangspädagogische Ziele nicht entsprechend verfolgen kann. Einen Ausweg bietet der Einsatz von Playbacks, die es zum einen vorproduziert auf CD oder als MIDI-Files gibt, zum anderen ermöglichen Arrangierprogramme wie Band-In-A-Box das Herstellen eigener Playbacks von Liedern, die nicht auf dem Markt erhältlich sind. Mit dem Computer kann der Lehrer jedoch noch einen Schritt weiter gehen und den Text zusätzlich synchron auf dem Bildschirm darstellen. Das nennt man dann Karaoke und schafft nicht nur in Japan einen teilweise unbändigen Spaß am Singen. Die Aufmerksamkeit der Schüler in Bezug auf den Text ist erheblich höher als beim Singen aus Liederbüchern oder von Zetteln. Außerdem fällt das Halten derselben weg, so daß auch körperliche Bewegung in das Singen einfließen kann und letztendlich ist der Lehrer wiederum frei für seine eigentliche musikpädagogische Aufgabe. Dem Repertoire sind keinerlei Grenzen gesetzt. Der Rechner ist nur Arbeitswerkzeug zur Durchführung der musikalischen und pädagogischen Ideen des Lehrers.

2.2.3 Der Instrumentalunterricht

Die folgende Idee zum Einsatz des Computers entstammt dem Wunsch einer 7. Klasse, Blockflöte lernen zu wollen. Meines Wissens gab es seinerzeit keine Didaktik oder Methodik für den Blockflötenunterricht mit Halbwüchsigen. Unstrittig war für mich die schrittweise Erarbeitung des Tonraumes und der entsprechenden Griffe. Problematisch war die Erarbeitung der Blastechnik, die erforderlich ist um Blockflötenspiel, vor allem auch das eigene, zu mögen. Letztlich muß auch die gespielte Musik die Motivation der Schüler erhalten oder fördern. Dazu habe ich ein


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