Abspielen eines entsprechenden Ostinato-Playbacks, daß als Schleife immer
wiederholt werden kann, während die Schüler in verschiedenen Arbeitsformen
hierzu Begleitmuster auf diversen Rhythmusinstrumenten einüben und festigen
können.
Diese Form kann man auch auf melodische oder improvisatorische Elemente auf
Orff’schem oder anderem Instrumentarium übertragen. Dabei können die zu
übenden Elemente wahlweise vom Rechner mit eingeblendet werden oder mit
steigender Sicherheit der Schüler sukzessive ausgeblendet werden. Dem methodischen
Einfallsreichtum sind hier ebensowenig Grenzen gesetzt wie der möglichen inhaltlichen
Vielfalt.
Mit zunehmender Sicherheit des Lehrers beim Einsatz des Rechners findet er auch
immer neue Möglichkeiten und Kombinationen entsprechender Übungs- und
Erarbeitungsformen, weil er sich selbst freisetzt von mechanischen Arbeiten und das
Unterrichtsgeschehen besser wahrnehmen kann.
2.2.2 Das Singen
Bekanntermaßen ist das Singen mit Schülern in der Sekundarstufe ein großes Problem.
Die Jugendlichen haben es in den vergangenen Jahren gelernt, um ihre Persönlichkeit
(ihr Inneres?!) eine große Mauer zu bauen, die es ihnen ermöglicht, viele Rollen zu
spielen, ohne sich selber preisgeben zu müssen. Das Singen stellt aber – egal
ob einzeln oder in der Gruppe – eine Preisgabe eines Stücks Persönlichkeit
dar, die sie tunlichst vermeiden wollen. Es bedarf im Musikunterricht eines
großen Geschickes des Lehrers, diese Barriere zu überwinden, z. B. durch eigenes
„fetziges“ Instrumentalspiel. Dies bindet ihn wiederum soweit, daß er bestimmte
gesangspädagogische Ziele nicht entsprechend verfolgen kann. Einen Ausweg bietet der
Einsatz von Playbacks, die es zum einen vorproduziert auf CD oder als MIDI-Files gibt,
zum anderen ermöglichen Arrangierprogramme wie Band-In-A-Box das Herstellen
eigener Playbacks von Liedern, die nicht auf dem Markt erhältlich sind. Mit dem
Computer kann der Lehrer jedoch noch einen Schritt weiter gehen und den Text
zusätzlich synchron auf dem Bildschirm darstellen. Das nennt man dann Karaoke
und schafft nicht nur in Japan einen teilweise unbändigen Spaß am Singen.
Die Aufmerksamkeit der Schüler in Bezug auf den Text ist erheblich höher als
beim Singen aus Liederbüchern oder von Zetteln. Außerdem fällt das Halten
derselben weg, so daß auch körperliche Bewegung in das Singen einfließen kann und
letztendlich ist der Lehrer wiederum frei für seine eigentliche musikpädagogische
Aufgabe. Dem Repertoire sind keinerlei Grenzen gesetzt. Der Rechner ist nur
Arbeitswerkzeug zur Durchführung der musikalischen und pädagogischen Ideen des
Lehrers.
2.2.3 Der Instrumentalunterricht
Die folgende Idee zum Einsatz des Computers entstammt dem Wunsch einer 7. Klasse,
Blockflöte lernen zu wollen. Meines Wissens gab es seinerzeit keine Didaktik oder
Methodik für den Blockflötenunterricht mit Halbwüchsigen. Unstrittig war
für mich die schrittweise Erarbeitung des Tonraumes und der entsprechenden
Griffe. Problematisch war die Erarbeitung der Blastechnik, die erforderlich ist
um Blockflötenspiel, vor allem auch das eigene, zu mögen. Letztlich muß auch
die gespielte Musik die Motivation der Schüler erhalten oder fördern. Dazu
habe ich ein