- 271 -Enders, Bernd / Stange-Elbe, Joachim (Hrsg.): Global Village - Global Brain - Global Music 
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1.3.  Anmerkung

Die hier dargestellten Untersuchungen entstanden im Zusammenhang mit meinem Dissertationsprojekt, welches die Entwicklung einer Methode zur Erfassung von Klangwahrnehmung durch ganzkörperliche, willentliche Umsetzung zum Thema hat. Sie dienten in erster Linie zur Klärung, ob die dabei mir zur Verfügung stehenden Instrumente für meine Zwecke geeignet sind, oder nicht. Obwohl ich in diesem Zusammenhang verschiedene Typen und Produkte miteinander vergleichen konnte und in der Folge auch einige Beispiele aus diesen Experimenten einfügen werde, möchte ich mit Nachdruck darum bitten, die folgenden Darlegungen nicht als wertenden Testbericht, oder als Qualitätsvergleich einzelner Produkte aufzufassen. Vielmehr sollen diese als Anregung zur Durchführung eigener Unschärfetests mit hybriden Klavieren, vor allem aber zur Illustrierung der hier vorgeschlagenen Methode dienen.

2.  Mögliche Quellen von Unschärfen

2.1.  Wahrnehmungsebene

Ein Hybrid-Klavier verbindet nicht nur die Vorteile, sondern auch die Schwächen miteinander, welche einem Musiker durch ein Musikinstrument, und einem anspruchsvollen Hörer durch ein musikreproduzierendes System generell entgegengebracht werden können. Aus diesem Grund wird es sinnvoll sein, das Feld, auf welchem bei jedem Transfer von Musik Fehler entstehen können, kurz zu skizzieren, bevor auf die speziellen Verhältnisse bei hybriden Tasten-Instrumenten eingegangen werden kann.

Bekanntlich beinhaltet die metaphysische und die psychologische Ebene mit ihrer starken Anbindung an den psychophysischen Bereich den am schwierigsten zu verifizierenden Bereich des menschlichen Umgangs mit Musik. Dies trifft, solange die Betrachtungsweise auf die auditive Ebene zentriert bleibt, für alle Formen des Musiktransfers in gleichem Maße zu und wird daher hier nicht gesondert besprochen. Werden aber bei Betrachtungen synergetische Prozesse mit eingebunden, so können hier beim Umgang mit hybriden Tasteninstrumenten erste spezielle Unschärfequellen vermutet werden. So kann beispielsweise die visuelle Wahrnehmung von geisterhaften Tasten- und Pedalbewegungen und daran angeknüpfte taktile Vorstellungen einen Pianisten stark beeinflussen, wenn dieser unter rein klanglichen Aspekten die Wiedergabe seines eigenen Spiels durch ein Hybrid-Klavier zu beurteilen hat.

2.2.  Akustisch-mechanische Ebene

Aber auch auf der zweiten der oben dargestellten Ebenen sind solche Ungenauigkeiten, die bei allen musikbezogenen Prozessen und Analysemethoden eine Rolle spielen, von solchen zu trennen, welche die spezifische Arbeitssituation mit einem Hybrid-Klavier beeinflussen können. Zum Beispiel werden bei einer Aufzeichnung oder der Umsetzung eines Musikstücks der Zustand von Spielwerk und Stimmung


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