Die Klangfarbe des Theremins
Wolfgang Voigt und Christoph Reuter
Über die um 1920 entwickelte Thereminvox des russischen Erfinders
und Wissenschaftlers Lev Termen/Leon Theremin ist viel geschrieben
worden1
- O. Vierling, Das elektrische Musikinstrument, in: Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure,
Bd. 76, 1932, S. 625ff. – P. Lertes, Elektrische Musik, Dresden und Leipzig 1933. –
W. Meyer-Eppler, Elektrische Klangerzeugung, Bonn 1949. – W. Lottermoser, Akustische
Beurteilung elektronischer Musikinstrumente, in: Archiv f. Musikw. 12, 1955, S. 266ff. – F.K.
Prieberg, Musik des technischen Zeitalters, Zürich 1956. – Ders., Musica ex machina, Berlin
1960. – Ders., Musik in der Sowjetunion, Köln 1965. – D. Gojowy, Neue sowjetische Musik
der 20er Jahre, Laaber 1980, S. 108. – W. Voigt, Elektronische und mechanisch-elektronische
Musikinstrumente, in: Fünf Jahrhunderte deutscher Musikinstrumentenbau, Celle 1987,
S. 313ff. – M. Lempert, Die Legende lebt. Das historische Theremin mit moderner Syntheziser
Technik, in: Keys, 3/1994, S. 76ff. – B. Hiltner-Hennenberg, Gesänge in der Luft, in:
Instrumentenbau-Zeitschrift 1–2/1997, S. 77ff.
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Genauere akustische Untersuchungen zur Klangfarbe dieses ersten elektronischen
Musikinstruments sind uns jedoch nicht bekannt. Es gibt wohl zahlreiche
Klangbeschreibungen z. B. mit Hinweisen auf den überirdischen, exotischen Klang. Die
meisten dieser Schilderungen weisen auf die Ähnlichkeit der Thereminvox mit Geige, Cello und
der menschlichen Stimme hin, wobei z. T. auch eine entsprechende Spielweise vorausgesetzt
wird. 2
- US Patent Nr. 1, 661,058 vom 28. 2. 1928: Method of and Apparatus for the Generation
of Sound, S. 1 (aus Internet entnommen). – RCA Theremin Service Notes, New York 1929,
Anhang letzte Seite (Quelle: http://www.ccsi.com:80/~bobs/therrca.html). – J. Simonton,
On Theremin Tone, S. 1 (Quelle: http://www.paia.com/thereton.htm). – M. Lempert 1994,
a.a.O., S. 77. – B. Hiltner-Hennenberg, 1997, a.a.O., S. 78. – R. Moog, The Voice Electric.
Informationsschrift der Firma Big Briar, Asheville 1997 (Quelle: http://www.bigbriar.com).
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Diese Ähnlichkeit mit der auf den Vokal A gesungenen Sopranstimme, vor allem im
höheren Tonbereich, steht im Mittelpunkt eigener akustisch-experimenteller
Untersuchungen.
Nach Erläuterungen über die grundsätzliche Funktionsweise des Instruments werden
wichtige z. T. auch neuere Daten zur Biographie von Theremin sowie zum
musikalischen Einsatz der Thereminvox diskutiert und schließlich spezielle Fragen des
Klangfarbeneindrucks und der Klangfarbenforschung behandelt.
Es existiert eine kurze Filmaufnahme von 1928, in der Theremin sein Instrument
selbst spielt und somit deutlich macht, wie die Tonhöhen- und Lautstärkensteuerung
erfolgt (Abb. 1).
Durch Annäherung der rechten Hand an die senkrechte Spielantenne wird die
Frequenz des Tones erhöht, durch Entfernen der linken Hand über der waagerecht
liegenden bogenförmigen Antenne die Lautstärke vergrößert. Um die Töne lebendig,
d. h. gemäß der Tongebung des traditionellen Instrumentariums und der menschlichen
Stimme und damit den allgemeinen Hörgewohnheiten entsprechend zu gestalten,
sind neben den großen Tonhöhe- und Lautstärkeveränderungen (Halbton- und
größere Intervalle bzw. Unterschiede zwischen piano, mezzoforte und forte)
aber
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