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Musikbibliothek im Internet

Bernd Enders

Information ist nicht Wissen, Wissen ist nicht Weisheit, Weisheit ist nicht Wahrheit, Wahrheit ist nicht Schönheit, Schönheit ist nicht Liebe, Liebe ist nicht Musik, Musik ist das Beste

Frank Zappa

„Wer Bücher liebt und ihre Materialität, ihr Gewicht, ihre verschiedenen Formen und Größen, für wen das leise Knacken des Rückens nach den ersten hundert Seiten und der modrige Geruch nach einem schwülen Sommer im Regal Teil des Lesens sind, wird in Zukunft möglicherweise ein trübes Dasein führen. Wenn das elektronische Buch in all seinen Erscheinungsformen kommt, wird selbst die Lust an einem gelungenen Bucheinband nur noch antiquarisch zu haben sein. Bücher als Objekte, mit denen man täglich umgeht, werden – nicht sofort zwar und nicht vollständig – verschwinden.“1

1
FAZ v. 29.5.99, S. 45.

So beginnt ein Zeitungsartikel von Verena Lueken über das Buch2

2
Buch, entstanden aus buoh, buoch; bezeichnete Buchenholzschreibtafeln der Germanen.
, das den Menschen bis zum heutigen Tage – ein halbes Jahrtausend lang – als wichtigste Informationsquelle zur Unterhaltung, zur Information und zur Ausbildung diente.

Rückblick

Der Schritt vom handgeschriebenen Einzelexemplar eines Buches bis zum Massenprodukt per Gutenberg-Druck bedeutete viel für die Verbreitung von Informationen, denn es war nicht mehr nötig, ein wertvolles Einzelexemplar an Ort und Stelle – etwa in der Bücherei – aufzusuchen, um es einsehen zu können. Schon wenn zwei Menschen das gleiche Ansinnen hätten, wäre es nicht mehr möglich, beiden den Wunsch zu erfüllen, ganz abgesehen von der Fragilität des Papiers, die ein häufiges Lesen nicht zuläßt.

Die um Mitte des 15. Jh. erfundene Buchdruckerkunst von Gutenberg, nämlich das Drucken von Texten mit Hilfe von beweglichen Lettern, Zeilen und Druckstöcken, veränderte das Abendland, machte die Reformation mit ihren ungeheuren Folgen für Europa erst möglich, ließ Zeitungen, allgemein zugängliche Bibliotheken, das Buch für Jedermann Wirklichkeit werden, sie war die Voraussetzung für die allgemeine Bildung, schuf neue Einfluß- und Machtverhältnisse, ermöglichte die Mobilisierung von Massen (z. B. mit Flugzetteln) und eine Wissenschaft mit fixierbaren Ergebnissen. Große Kunstwerke werden im Kunstband abgebildet, man muß nicht unbedingt ins Museum gehen, Notenpapier kann leicht vervielfältigt werden, usw.


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