»Ein serverbasiertes MP3-Synthesesystem, mit personalisierten Lern-Algorithmen,
welche eine Spektralmatrix (Synthesizer) permutieren zusammen mit einem
Muster von vordefinierten Samples (Sequencer). Gesteuert durch ein niedliches
kleines WAP Interface. Die Algorithmen könnten am Gerät editiert, gespeichert
und mit anderen Pokemon-mäßig ausgetauscht werden.«188
5.7.3. Exkurs: Gameboy
Nanoloop ist von Oliver Wittchow ursprünglich für die Plattform Gameboy entwickelt
worden.189
Dabei musste für die Gameboy-eigene Softwareumgebung der Firma
Nintendo programmiert werden – auf dem Gameboy läuft keine ›fremde‹
Software wie JAVA. Das wie ein kleiner Stepsequenzer und Synthesizer
funktionierende Programm erinnert vom Klang her an den Casio FZ-1
Sampler.190
Es ist ein eher künstlerisches Projekt mit einem experimentellen, minimalistischen
Interface (dass von manchen aber auch als verwirrend beschrieben wird):
»The concept is brilliant. The software utilises and re-positions boot
sale technology to deliver reasonable quality audio from a Nintendo
Gameboy.«191
Mittlerweile ist Nanoloop für den Gameboy neben Deutschland auch in den
USA und in Japan sehr erfolgreich, und es existiert sogar eine erste CD damit
produzierter Musik mit bekannten Musikern wie Aphex Twin, Kid 606 oder Chicks on
Speed.192
Nanoloop zeigt, dass Handymusik in der Tradition der Gameboymusik steht. Der
Gameboy ist einer der Vorläufer des Mobiltelefons. Die Funktion des Gameboys
als mobiler Videospielkonsole haben aktuelle Handys bereits assimiliert – auf
ihnen kann man die gleichen oder ähnliche Spiele in gleichwertiger Qualität
spielen.193
Mehr zum Thema Handy und Spiele findet sich im Exkurs Handyspiele in Kapitel 5.6.3.1
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Der Gameboy besitzt die Qualitäten digital und mobil, und kann sogar minimal vernetzt
werden. Auch von der beschränkten Technik und dem reduzierten Interface her sind
Gameboys mit Mobiltelefonen vergleichbar. Auch wurde der Gameboy, ebenso wie das
Handy, zur Musikproduktion zweckentfremdet.
Die mobile 8-Bit Spielkonsole Gameboy wurde 1989 von Nintendo auf den Markt gebracht
und ist mit bislang weit mehr als 100 Millionen verkauften Exemplaren die beliebteste
Videospielplattform der Welt. Es gibt mittlerweile die dritte Generationen der Geräte, und
mit jeder ist der Gameboy kleiner und leistungsfähiger geworden sowie mit Besonderheiten –
etwa einem farbigen Gehäuse und einem Farbbildschirm – ausgestattet worden. Der
graue Ur-Gameboy, den die meisten mit dem Namen assoziieren ist 148 x 90 x 32 mm
groß194
und wiegt 220 Gramm,
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