mobilen ist nicht nur, wie zu Anfang erwähnt, implizit, dass es klein ist, sondern auch,
dass das Handy sehr nah am Körper getragen wird. Das Werk macht darauf
aufmerksam, dass es dazu genutzt werden kann, jedes Lebenszeichen rund um die Uhr zu
übertragen oder zu überwachen.
5.5.3. Gesellschaftlicher Diskurs: Die Technologie rückt uns auf den Leib
Die (intimen) Herzschläge werden von einem Herzmessgerät abgelesen, das direkt mit dem Handy
verbunden ist.113
Zu mobiler Gesundheitsüberwachung vgl. Reischl und Sundt 2000
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Diese Installation funktioniert nur, weil wir das Handy so nahe bei uns tragen. Das
Handy ist das letzte Phänomen in einer Reihe von Entwicklungen, die uns die Technik
immer dichter auf dem Leib hat rücken lassen: »Technologie bestimmt den
räumlichen Alltag des Menschen nicht nur durch die Präsenz in öffentlichen
und privaten Räumen, sondern sie rückt dem Menschen immer dichter auf den
Leib.«114
Die Annäherung des Fernsprechers hat bereits eine lange Geschichte: Das Telefon war
zu Beginn noch ein Wandapparat im Flur, rückte dann auf den Schreibtisch vor, um sich
anschließend in seiner schnurlosen Variante beim Telefonieren mit uns in der Wohnung
umher zu bewegen. Das Handy schließlich, anfangs noch ein unförmiger ›Knochen‹
(auch als ›Telefonzelle‹ belächelt) war bald so zurechtgeschrumpft, dass man es am
Gürtel115
tragen konnte. Im Laufe der weiteren Miniaturisierung rückte es uns bis direkt ans Herz
– in Taschen diagonal vor der Brust
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